Steuerdatenkauf: Deutsches Land NRW rechnet mit 600 Mio Mehreinnahmen

Düsseldorf (APA/dpa-AFX) - Die von Nordrhein-Westfalen für 5 Mio. Euro angekauften Steuerdaten sollen für den Fiskus einen geschätzten Wert ...

Düsseldorf (APA/dpa-AFX) - Die von Nordrhein-Westfalen für 5 Mio. Euro angekauften Steuerdaten sollen für den Fiskus einen geschätzten Wert von 600 Millionen Euro haben. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Insider.

Die Kölner Staatsanwaltschaft, die in dem Fall ermitteln soll, wollte dies mit Hinweis auf das Steuergeheimnis nicht kommentieren. Auch zur Zahl der Beschuldigten äußere sich die Behörde nicht, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Es ist der neunte Ankauf entsprechender Daten. Nach Angaben des „Handelsblatts“ handelt es sich um einen sieben Zentimeter langen, silber-schwarzen USB-Stick. Der „Spiegel“ hatte zuerst von dem Ankauf mit der Rekordsumme von 5 Mio. Euro berichtet. Der Verkäufer ist nach Informationen des „Handelsblattes“ ein ehemaliger hochrangiger Steuerexperte eines ausländischen Börsenmaklers.

Es soll um tausende Informationen zu sogenannten Cum-Ex- oder Dividendenstripping-Geschäften gehen. Banken und Finanzdienstleister sollen sich vom Staat eine nur einmal abgeführte Kapitalertragssteuer mehrmals erstatten haben lassen.

Derlei Steuergeschäfte wurden in den vergangenen Jahren bereits an anderer Stelle auffällig. Mehrere Staatsanwaltschaften ermittelten wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung. Der Schaden soll in Milliardenhöhe liegen.