Tourismus bringt im Burgenland erstmals mehr als eine Milliarde Euro
Frauenkirchen (APA) - Der Tourismus im Burgenland wird heuer voraussichtlich erstmals mehr als eine Milliarde Euro einbringen. Das geht aus ...
Frauenkirchen (APA) - Der Tourismus im Burgenland wird heuer voraussichtlich erstmals mehr als eine Milliarde Euro einbringen. Das geht aus einer vom Regionalmanagement Burgenland (RMB) in Auftrag gegebenen Studie des Marktforschungsinstitut Kreutzer Fischer & Partner hervor. Details zur Studie wurden am Montag in Frauenkirchen von Studienautor Andreas Kreutzer präsentiert.
Konkret sind von 2000 bis 2015 in Summe 194 Mio. Euro an Förderungen der Europäischen Union ausgeschüttet worden. Diese 194 Mio. Euro flossen in 321 Projekte und haben laut dem Studienautor Investitionen von 569 Mio. Euro angestoßen. „Unterm Strich“ bleiben laut Kreutzer „knapp 5.500 Arbeitsplätze, die entweder abgesichert wurden oder zum Teil neu geschaffen werden konnten und es bleibt eine zusätzliche Wertschöpfung, die alleine nur durch diese Projekte, durch diese Förderungen ausgelöst wurden, von etwa 455 Mio. Euro“, erläuterte er.
Heuer werde die burgenländische Wertschöpfung aus dem Tourismus vermutlich bei 720 Mio. Euro liegen. Das durchschnittliche Wachstum betrug hier in den vergangenen Jahren mehr als vier Prozent pro Jahr und lag damit deutlich über den Wachstumsraten des Bruttoregionalprodukts.
Aus der Studie gehe u.a. hervor, dass im heurigen Jahr 48 Prozent auf den Tagestourismus, rund 34 Prozent auf den Übernachtungstourismus und rund 18 Prozent auf touristische Nebenwohnsitze entfallen. Einen Anstieg der Übernachtungstourismus wollen Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) mit einer Schwerpunktsetzung bei kleineren und mittleren Unternehmen in Angriff nehmen. Denn laut Niessl sei hier seiner Meinung nach „großes Potenzial. Wir sind noch nicht am Ende unserer dynamischen Entwicklung“, sagte der Landeshauptmann.
Im Speziellen gehe es um das Bettenangebot um den Neusiedler See. „Hier wollen wir ganz gezielt, ganz konkret gemeinsam ein Investitionspaket schnüren, den Zimmervermietern und den kleinen Hoteliers zu ermöglichen, hier in die Qualität zu gehen“, meinte Petschnig. „Wir wollen durch Qualität aus den Tagestouristen Nächtigungstouristen machen.“
Im Burgenland werde im Übrigen im Bundesvergleich überdurchschnittlich viel in den Hotellerie- und Gastronomiebereich investiert. Während im österreichischen Durchschnitt die Investitionen zwischen 9,4 und 11,7 Prozent der Bruttowertschöpfung betragen, seien es im Burgenland zwischen 11,9 und 17,4 Prozent, sagte Kreutzer.
Die in Auftrag gegebene Studie umfasst mehrere Teilbereiche. Zwei weitere Präsentationen sollen noch folgen. Diese werden dann nicht nur Zahlen, sondern auch Vorschläge beinhalten.