Europa-Einlagensicherung - Raiffeisen über Juncker erfreut
Wien (APA) - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will Sparkassen und Genossenschaftsbanken von der geplanten einheitlichen Einlagens...
Wien (APA) - EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will Sparkassen und Genossenschaftsbanken von der geplanten einheitlichen Einlagensicherung im Euroraum ausnehmen. Eine Kommissionssprecherin bestätigte in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am Wochenende entsprechende Äußerungen Junckers, die er zuvor bei einer Diskussion in Passau tätigte. Raiffeisen wäre jedenfalls höchst erfreut.
Es sei „sehr erfreulich, wenn man das vom Kommissionspräsidenten hört. Keine Frage“, meinte am Montag der Geschäftsführer des Fachverbandes der Raiffeisenbanken, Johannes Rehulka. Österreichs Banken, vor allem Raiffeisen, hätten sich ganz klar positioniert, „wir wollen keine Vergemeinschaftung der Schulden haben“.
„Die Genossenschaftsbanken und Sparkassen werden von der Einlagensicherung nicht berührt werden“, hatte Juncker bei der Diskussion in Passau gesagt und dabei vor allem die deutschen Institute dieser Sektoren adressiert. Eine gemeinsame Einlagensicherung sei im Grundsatz notwendig, weil ohne sie die Bankenunion und die Währungsunion nicht komplett seien, fügte der Kommissionschef laut FAZ hinzu. Er wiederholte die Ankündigung der Kommission, dass es keinen gemeinsamen Einlagensicherungsfonds geben solle, sondern eine Regelung über „die komplizierten Verästelungen, die das Rückversicherungswesen erlaubt“. Die Suppe werde „nicht so heiß gegessen, wie sie gekocht wird“.
Eine gemeinsame Einlagensicherung liefe wie berichtet darauf hinaus, dass Sparer eines Landes auch für die Guthaben von Einlegern in anderen Ländern haften müssten, wenn deren Banken in Schieflage geraten.
Der Chef der österreichischen Erste Group, Andreas Treichl, hatte bei einer Aufsichtskonferenz im September bereits grundsätzliche Zweifel deponiert, dass es überhaupt zu einer gemeinsamen europäischen Einlagensicherung kommt.
~ WEB http://www.raiffeisen.at ~ APA319 2015-11-02/14:22