Erste Liga

Zwei Punkte fehlten Wacker im Westderby zum absoluten Glück

Der beste Wacker-Kicker an diesem Abend: Torschütze Alexander Gründler.
© Gepa

Der FC Wacker Innsbruck spielte beim Westderby gegen Austria Salzburg großteils wie aus einem Guss: Beim 1:1-Remis vor knapp 8000 Fans war für den Tabellenführer das Resultat aber letztendlich enttäuschend. Zu unschönen Szenen kam es nach der Partie.

Von Alex Gruber und Tobias Waidhofer

Innsbruck – Das erste Westderby dieser Art seit knapp 4000 Tagen, im Profifußball wohlgemerkt, stand zunächst im Zeichen der Fans. So voll war die Nordtrirbüne zuletzt beim Abstiegs-Endspiel gegen Horn Ende Mai besetzt, unter dem ausgerollten Banner gegen den Erzrivalen aus der Mozartstadt – „Innsbruck ist komplett antiviolett“ – wollten sich viele wiederfinden. Die Gäste konterten auf der Südtribüne wörtlich: „Die Austria wird euch alle überleben.“ Angesichts finanzieller Problemen bleibt das abzuwarten. Der Wacker-Anhang legte noch ein paar Bengalos nach, dass die Partie wegen Nebels kurz unterbrochen werden musste.

Glück für Grünwald nach Notbremse

Zurück zum Fußball. Da hatte Wacker-Goalie Pascal Grünwald in Minute 16 Glück, dass Schiedsrichtrer Christian-Petru Ciochirca ein Foul außerhalb des Sechszehners am durchbrechenden Valentin Grubeck nicht als Torraub auslegte. Es gab Gelb, den folgenden Freistoß von Haris Bukva fischte Grünwald von der Linie. Danach kam der schwarzgrüne Motor auf Touren. Florian Jamnig, zunächst auffälligste Wacker-Offensivkraft, schickte Riemann (26.), der umdrehte, und feuerte selbst wenig später (31.) zu zentral auf Gäste-Goalie Ebner. Sebastian Siller (33.) nach einer Ecke, der als Speerspitze aufgebotene Thomas Hirschhofer nach Jamnig-Assist und abermals Jamnig (34.) waren knapp an der Führung dran. Nach 45 Minuten schmeichelte das 0:0 dem Aufsteiger aus Salzburg.

Nach der Pause kam der Rauch aus dem Austria-Sektor, das erste Tor erzielte folgerichtig der FC Wacker: Hirschhofer holte mit einer couragierten Einzellleistung einen Elfmeter heraus, der allerdings auch durch ein „dummes“ Einsteigen von Bingöl resultierte: Egal, dieses Mal blieb Alex Gründler vom Punkt cool (1:0/56.). Drei Minuten später brannte es im Wacker-Strafraum lichterloh, Grünwald, Siller und Co. konnten aber mit vereinten Kräften klären.

Die Choreographie der Wacker-Fans konnte sich sehen lassen.
© Waidhofer

In Summe spielte der Tabellenführer aber sein Plus an Klasse und Geschwindigkeit aus: Gründler nach Hölzl-Flanke und Hirschhofer nach Riemann-Stanglpass vergaben innerhalb von 60 Sekunden (67.) den Matchball aufs 2:0. Die Strafe folgte auf den Fuß: Sebastian Zirnitzer nagelte einen Halbvolley zum 1:1-Ausgleich (74.) in die Maschen – ein Tor, das einem Spieler vielleicht alle paar Jahre oder sogar nur einmal im Leben gelingt. Wacker setzte im Stil eines Leaders zur Schlussoffensive an, die Uhr tickte aber gegen schwarzgrün. Säumel und Riemann hatten noch Topchancen, es blieb aber beim 1:1. Das war für diese starke Leistung zu wenig, zwei Punkte fehlten beim Spektakel.

„Es ist bitter, dass wir diese drei Punkte nicht mitgenommen haben. Wir hätten es mehr verdient gehabt, weil wir die besseren Chancen hatten. Es war etwas Besonderes heute, vor dieser Fan-Wand ins Tor zu treffen“, resümierte Wacker-Torschütze Alexander Gründler.

Unschöne Nachspielzeit

Die überdimensionale Choreographie der Wacker-Fans eröffnete das Westderby. Danach wurde der Ton leider rauer: Nach dem Schlusspfiff kam es zu Ausschreitungen außerhalb der Stadionmauern, die massiven Polizeieinsatz erforderten.

In der Wiesengasse kam es zu Ausschreitungen.
© Waidhofer