Brandstiftungen in Zentralafrika vier Wochen vor Papst-Besuch

Bangui (APA/AFP) - Vier Wochen vor einem geplanten Besuch von Papst Franziskus in der Zentralafrikanischen Republik wird die Hauptstadt Bang...

Bangui (APA/AFP) - Vier Wochen vor einem geplanten Besuch von Papst Franziskus in der Zentralafrikanischen Republik wird die Hauptstadt Bangui von einer Welle der Gewalt heimgesucht: Mehr als hundert Wohnungen seien in Brand gesetzt und mehrere Menschen getötet worden, sagten Militärvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Für das Niederbrennen der Häuser seien Muslime aus dem Stadtviertel PK5 verantwortlich. Angesichts der Gewalt und Plünderungen seien tausende Einwohner geflüchtet. Vertreter des Vatikans sagten auf Anfrage, der Papst-Besuch in Bangui am 28. und 29. November bleibe auf dem Programm. Der Besuch werde allerdings abgesagt, falls die Kämpfe in der Hauptstadt an Intensität zunähmen. Papst Franziskus hatte am Wochenende gesagt, möglicherweise müsse ein Teil seiner Reise abgesagt werden. Nach den ursprünglichen Planungen sollte der Papst in einem der gefährlichsten Viertel von Bangui eine Moschee besuchen.

Für die erste Afrika-Reise von Papst Franziskus waren Stationen in Kenia, Uganda und Zentralafrika angekündigt worden. Seit seiner Wahl im März 2013 unternahm der Papst mehrere Reisen nach Asien, Lateinamerika und Europa.

Die Zentralafrikanische Republik war nach dem Sturz von Präsident François Bozizé im März 2013 in eine Spirale der Gewalt geraten. Bei Kämpfen zwischen christlichen und muslimischen Milizen wurden tausende Menschen getötet und hunderttausende in die Flucht getrieben. Frankreich startete im Dezember 2013 einen Militäreinsatz in Zentralafrika, um die Gewalt zu beenden und die Zivilbevölkerung zu schützen. Seit September 2014 ist in dem Land eine UN-Mission im Einsatz.