Supreme Court befasst sich mit Fall von schwarzem Todeskandidaten

Washington (APA/AFP) - Der Oberste Gerichtshof der USA hat sich am Montag mit dem Fall eines von einer ausschließlich weißen Jury zum Tode v...

Washington (APA/AFP) - Der Oberste Gerichtshof der USA hat sich am Montag mit dem Fall eines von einer ausschließlich weißen Jury zum Tode verurteilten Afroamerikaners befasst. Timothy Foster sitzt seit fast 30 Jahren im Bundesstaat Georgia für den Mord an einer älteren weißen Frau in der Todeszelle.

Sein Anwalt Stephen Bright argumentiert, dass Foster kein faires Verfahren erhalten habe, weil die Staatsanwaltschaft in dem Mordprozess schwarze Geschworene systematisch ausgeschlossen habe.

Bright sagte bei der Anhörung vor dem Supreme Court, dass bei der Juryauswahl afroamerikanische Kandidaten auf einer Liste mit einem „B“ für „black“ gekennzeichnet worden seien. In einem zuvor eingereichten Dokument prangerte der Anwalt eine „zielgerichtete Diskriminierung“ durch die Staatsanwaltschaft an, die in dem Prozess eine weiße Jury angestrebt habe, um ein Todesurteil sicherzustellen. In mehreren Entscheidung hatte der Supreme Court in der Vergangenheit eine Juryauswahl auf Grundlage der Hautfarbe strikt untersagt.

Nach Angaben der afroamerikanischen Bürgerrechtsorganisation NAACP sind 42 Prozent aller Todeskandidaten in den USA schwarz. Der Anteil der Afroamerikaner an der US-Bevölkerung beträgt zwölf Prozent. Zuletzt hatten Fälle von Polizeigewalt gegen Afroamerikaner ein Schlaglicht auf die Benachteiligung von Schwarzen im Justizsystem der Vereinigten Staaten geworfen.