Klöckner & Co blieb in roten Zahlen - Schwaches Jahresende erwartet

Duisburg (APA/dpa-AFX) - Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) steckt wie angekündigt weiter in den roten Zahlen fest. Im dritten Qu...

Duisburg (APA/dpa-AFX) - Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) steckt wie angekündigt weiter in den roten Zahlen fest. Im dritten Quartal kam wegen des weiter hohen Preisdrucks unter dem Strich ein Verlust von 9 Mio. Euro zusammen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Duisburg mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Gesellschaft noch 16 Mio. Euro verdient.

Der operative Gewinn (bereinigtes Ebitda) halbierte sich - wie bereits Anfang Oktober vom Unternehmen erwartet - auf 30 Mio. Euro.

Im August hatte der Vorstand noch 45 bis 55 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Allerdings sanken danach die Stahlpreise auch wegen der branchenweit beklagten massiv gestiegenen Exporte Chinas. KlöCo musste deshalb seine Lagervorräte abwerten. Zudem hielten sich viele Stahlverarbeiter mit Bestellungen zurück, da sie weiter fallende Preise erwarten. Der Umsatz ging leicht auf knapp 1,6 Mrd. Euro zurück.

Im Schlussquartal dürfte sich die Talfahrt noch einmal beschleunigen. Der Vorstand erwartet nur noch einen operativen Gewinn im einstelligen Millionenbereich. Damit dürfte das Ergebnis im Gesamtjahr bei gerade einmal 85 Mio. Euro liegen - nach 191 Mio. Euro 2014. Ursprünglich hatte sich KlöCo einen höheren Gewinn für dieses Jahr vorgenommen. Unter dem Strich dürfte nun wieder ein hoher Verlust stehen.

KlöCo reagiert auf das schwache Umfeld mit einem nochmal verschärften Sparprogramm. So will das Unternehmen im kommenden Jahr wieder deutliche Gewinne erzielen, selbst wenn sich die Lage am Stahlmarkt nicht verbessert.

Um sich aus der Abhängigkeit von den Preisen zu befreien, will KlöCo stärker in die Weiterverarbeitung von Stahl einsteigen. „Die aktuelle Geschäftsentwicklung zeigt, dass wir unseren Umsatzanteil mit höherwertigen Produkten und Services weiter ausbauen müssen, um den Ergebniseinfluss von Stahlpreisschwankungen zu reduzieren“, sagte Vorstandschef Gisbert Rühl. 2017 will das Unternehmen 45 Prozent des Umsatzes mit höherwertigen Produkten erzielen, 2014 waren es 34 Prozent. Um das zu schaffen, will KlöCo auch weiter zukaufen. Zudem treibt der Konzern die Digitalisierung seiner Geschäfte voran.

~ ISIN DE000KC01000 WEB http://www.kloeckner.de ~ APA063 2015-11-03/08:45