Laser für Raketen: ESA beauftragt Kärntner Forschungszentrum
Das Villacher Unternehmen soll eine durch Laser betriebene Raketenzündung weiterentwickeln.
Villach – Die europäische Weltraumorganisation ESA hat dem Kärntner Forschungszentrum CTR in Kooperation mit dem deutsch-französischen Unternehmen Airbus Safran Launchers GmbH den Auftrag zur Weiterentwicklung der CTR Laserzündtechnologie HiPoLas für Trägerraketenantriebe erteilt.
In vorherigen Forschungsprojekten konnte das Team der CTR auf Prüfständen des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) bereits sehr erfolgreich die Eignung des Lasersystems für die Zündung von Raketentriebwerken zeigen. Durch den neuen Forschungsauftrag soll das System weltraumfit werden und damit zur Entwicklung einer neuen Generation europäischer Trägerraketen beitragen.
Weltraumtaugliche Systemintegration
„Für uns ist dies eine einzigartige Anerkennung unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit der letzten Jahre. Wir haben das Laserzündsystem HiPoLas in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern mehrfach an verschiedenste Kolbenmotoren für Automobile sowie zur Energieerzeugung für Turbinen von Flugzeugen und zuletzt für Triebwerke für Satelliten und Trägerraketen angepasst und erfolgreich umfangeichen Tests unterzogen. Jetzt wollen wir das Zündsystem in eine Brennkammer für kryogene Treibstoffe integrieren und an die extremen Anforderungen für den späteren Weltraumeinsatz adaptieren“, meint CTR-Projektleiter Gerhard Kroupa.
Dabei müssen Materialien und Komponenten sowie das Gesamtsystem einschließlich Elektronik den komplexen technischen Vorgaben und hohen Qualitätsansprüchen der Raumfahrt entsprechen. Aufgrund der extremen mechanischen Belastungen beim Start und den enormen Temperaturen und Drücken in der Brennkammer werden hohe Anforderungen an die Robustheit des Systems gestellt. Neben der Langlebigkeit soll auch die Kosteneffizienz im Vergleich zu herkömmlichen Zündsystemen verbessert werden.
Abhängig von den Ergebnisse könnte das Laserzündsystem auch bei der laufenden Neuentwicklung der Ariane 6 Trägerrakete zum Einsatz kommen. Die Ariane 6 soll 2020 erstmals starten und, laut Weltraumagentur ESA, weiterhin „Europas Zugang zum All“ sichern. (OTS)