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BMW steuert auf Rekordjahr zu

Der BMW M4 GTS auf der 44. Tokyo Motor Show in Japan.
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Der Überschuss beim Autobauer BMW stieg im dritten Quartal um 20 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. BMW sieht keine Auswirkungen aus Dieselskandal bei VW.

München – BMW hat im dritten Quartal neue Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis erreicht und auch die Zahl der Mitarbeiter deutlich gesteigert. Der Konzern verkaufte zwischen Juli und September mehr Autos als im Vorjahreszeitraum und profitierte zudem vom schwachen Euro. Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 22,3 Mrd. Euro, der Überschuss legte sogar um über 20 Prozent auf 1,58 Mrd. Euro zu.

Finanzvorstand Friedrich Eichiner bestätigte am Dienstag in München die Ziele für das Gesamtjahr. Trotz der Normalisierung des chinesischen Marktes und des härteren Wettbewerbs auf dem US-Automarkt peile BMW 2015 neue Höchstwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis an.

Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) kletterte um 12,8 Prozent auf 2,263 Mrd. Euro. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Vorsteuergewinn von 2,075 Mrd. Euro gerechnet. Auch in der Kernsparte, dem Autogeschäft, übertraf BMW die Erwartungen. Hier legte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 12,7 Prozent auf 1,912 Mrd. Euro zu. Der Umsatz zog, dank hoher Verkaufszahlen und Währungseffekten, um 15,6 Prozent auf 20,97 Mrd. Euro an. Damit lag die Rendite im Autosegment bei 9,1 Prozent, nach 9,4 Prozent vor Jahresfrist.

BMW strebe neue Höchstwerte bei Absatz, Umsatz und Ergebnis an, wiederholte Finanzchef Friedrich Eichiner. Bei den Verkaufszahlen der drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ist ein solider Zuwachs geplant, zwischen 5 und 9,9 Prozent. Dafür sollen insgesamt 15 neue und überarbeitete Modelle sorgen, etwa das neue Flaggschiff 7er. Die BMW Group wolle 2015 die Nummer 1 im Premiumsegment bleiben, betonte der Konzern erneut. Zuletzt kam Mercedes-Benz nahe an die Münchner heran, Audi fiel auf Platz 3 zurück. Beide wollen BMW bis 2020 als führenden Oberklasse-Hersteller ablösen. Mercedes-Benz profitiert dank seiner jungen Modellpalette vor allem von besseren Geschäften in China, während die Rivalen dort Federn ließen. Bei BMW schlug sich die Schwäche im einstigen Absatzparadies besonders bei der Luxusmarke Rolls-Royce nieder. In China, dem größten Pkw-Markt der Welt, wird sich der Kampf um die Krone im Premiumsegment entscheiden.

Neben den Absatzzahlen wird den Autobauern allerdings immer wichtiger, wieviel Geld pro verkauftem Auto hängen bleibt. Hier lag Mercedes im dritten Quartal mit 10,4 Prozent vorn. BMW erzielte im Autosegment eine Rendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 9,1 Prozent, nach 9,4 Prozent vor Jahresfrist. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet. Audi zuckelte mit einer Marge von 8,0 Prozent hinterher, vor allem wegen schlechterer Geschäfte in China.

BMW bekräftigte für das Gesamtjahr die Prognose, wonach die Ebit-Marge im Autosegment zwischen 8 und 10 Prozent liegen soll. Der Konzerngewinn vor Steuern soll „solide“ wachsen. Der Anstieg werde aber gebremst von einem harten Preiskampf auf vielen Automärkten, der schwächeren Entwicklung in China, steigenden Kosten fürs Personal und hohen Investitionen in neue Technologien. Risiken sieht BMW zudem in Russland und einem zunehmenden Wettbewerb in den USA. Viele Autobauer weichen von China nach Amerika aus, Preiskämpfe sind die Folge.

BMW spürt derzeit keine Folgen aus dem Dieselskandal bei Volkswagen. „Aktuell erleben wir noch keine Auswirkungen“, sagte Krüger am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Im Kaufverhalten der Kunden sei „keine Veränderung“ zu beobachten. Ähnlich hatte sich vor Kurzem auch Daimler geäußert. BMW-Chef Krüger gab zu bedenken, dass der Zeitpunkt noch früh sei. (APA, dpa, Reuters)