Dufry mit bis September mit Verlust, Umsatz gestiegen
Basel (APA/sda) - Die Nummer eins im Duty-Free-Geschäft, der Schweizer Dufry-Konzern, hat den Umsatz in den ersten neun Monaten übernahmebed...
Basel (APA/sda) - Die Nummer eins im Duty-Free-Geschäft, der Schweizer Dufry-Konzern, hat den Umsatz in den ersten neun Monaten übernahmebedingt markant gesteigert. Das Wachstum erreichte dank World Duty Free und Nuance 44 Prozent auf 4,2 Mrd. Franken (3,9 Mrd. Euro). Dabei gab es einen Verlust von 37,5 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte Dufry bis Ende September noch einen Gewinn von 55,5 Mio. Franken erzielt.
Organisch schrumpfte Dufry in den ersten neun Monaten um 4,9 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die negativen Einflüsse Russlands und Brasiliens ausgeklammert hätte ein Wachstum von 4,7 Prozent herausgeschaut.
Ohne die Einmalkosten für die großen Übernahmen hätte der Reingewinn bis September 65,2 Mio. Franken betragen nach 81,4 Mio. Franken im Vorjahr. Die übernommene World Duty Free wurde im August konsolidiert.
In der Region Europa, Naher Osten und Asien ging der Umsatz um 9,7 Prozent zurück, wobei Russland und Griechenland das Geschäft bremsten. Griechenland konnte das allerdings mit einem Touristenrekord teilweise auswetzen. Brasilien blieb Sorgenland mit dem Zerfall der Landeswährung, welche die Kaufkraft schmälerte.
Der operative Verlust lag bei 78 Mio. Franken. Davon gehen 55,2 Mio. Franken auf Restrukturierungskosten für Nuance und Übernahmekosten für World Duty Free zurück. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern erreichte 134,2 Millionen nach 208,9 Mio. Franken 2014.
Wie Dufry weiter berichtet, ist die Übernahme von Nuance weitgehend abgeschlossen. Dufry rechnet ab 2016 mit Synergien von 70 Mio. Franken. Bei World Duty Free erfolgte die Kontrollübernahme und ein Integrationsplan wird erstellt. Der Squeeze Out läuft und World Duty Free soll Mitte November von der Börse gehen.
Zum Ausblick machte Dufry keine genauen Angaben. Dank der breiten Aufstellung könne das Unternehmen vorübergehende Marktturbulenzen abfangen und gleichzeitig vom langfristig wachsenden Reisemarkt profitieren.
Im abgelaufenen Quartal seien Maßnahmen ergriffen worden, um das organische Wachstum zu beschleunigen. In Brasilien und Russland sollten die Effizienzsteigerungen greifen und Einsparungen von 20 Millionen Franken bringen.
Mit dem Zahlenset hat Dufry die Markterwartungen außer beim Reinverlust übertroffen, die Experten rechneten hier mit einem Verlust von 4,9 Mio. Franken.
Am vergangenen Donnerstag hatte Dufry seine neuen Organisationsstrukturen und eine Erweiterung der Geschäftsleitung bekannt gegeben. Ab 2016 gliedert sich das Unternehmen in die fünf regionalen Divisionen Südeuropa/Afrika, Grossbritannien-/Zentral- und Osteuropa, Asien/Naher Osten/Australien, Südamerika sowie Nordamerika.
Dufry betreibt rund 2.200 Geschäfte in Flughäfen, auf Kreuzfahrtschiffen, Bahnhöfen und in Touristengegenden in 63 Ländern und hat 31.000 Vollzeitstellen. Mit den Übernahmen verdoppelte Dufry seine Verkaufsflächen gegenüber 2013 praktisch.