Von Liebe und Trennung: Seals neues Album „7“

London (APA/dpa) - Es soll nur um die Musik gehen, das ist der Wunsch von Henry Olusegun Adeola Samuel, besser bekannt unter dem Künstlernam...

London (APA/dpa) - Es soll nur um die Musik gehen, das ist der Wunsch von Henry Olusegun Adeola Samuel, besser bekannt unter dem Künstlernamen Seal. „Ich bin viel zu lange als Celebrity in den Medien wahrgenommen worden“, sagte der 52-Jährige der dpa in London. Mit dem deutschen Top-Model Heidi Klum hatte er eines der glamourösesten Paare des Showgeschäfts gebildet.

Im Jänner 2012 gaben die beiden nach fast sieben Jahren das Aus ihrer Ehe bekannt, die mittlerweile geschieden ist. In seiner Karriere hat der Sänger mit der samtweichen Stimme, der 1990 mit Adamskis Song „Killer“ den Durchbruch schaffte, viele Millionen Platten verkauft. Darunter auch die seiner größten Hits „Crazy“ und „Kiss From A Rose“ aus den 90er-Jahren. Seal wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mehrere Brit Awards und Grammy Awards.

Sein siebtes Studioalbum versammelt nun Liebes- und Trennungslieder und heißt ganz einfach „7“. Es ist sein erstes Studioalbum mit selbst geschriebenen Songs seit fünf Jahren. „Dieses Album dreht sich um das am häufigsten besungene, am meisten diskutierte und am besten dokumentierte Gefühl - die Liebe“, kommentiert Seal auf der Webseite von Warner Music. „Ich habe versucht, all die wundervoll unterschiedlichen Dynamiken einzufangen, ob es der Zorn ist, die Akzeptanz, die Glückseligkeit, die Traurigkeit, das Hochgefühl oder die Rücksichtslosigkeit.“

Gleich im spirituell angehauchten Eröffnungssong „Daylight Saving“ singt er von der Rettung durch das Tageslicht, singt von Sonne und Regen. Dagegen wirkt „Every Time I‘m With You“ mit seiner unbeschwerten Ohrwurm-Melodie wie eine warme Decke. Dramatisch und melancholisch gebärdet sich die Erkenntnis-Ode „The Big Love Has Died“. Am ergreifendsten aber ist die Midtempo-Nummer „Do You Ever“. So entblößt hat sich Seal in seiner Musik noch nie.

Gänzlich aus dem Rahmen fällt indes „Life On The Dancefloor“, das mit seinem Clubbeat wohl einen Gegenpol zum Liebeswirrwarr darstellen soll. Für die Umsetzung der Songs hat Seal sich mit seinem langjährigen Produzenten Trevor Horn (u.a. Frankie Goes To Hollywood, Pet Shop Boys, Robbie Williams) zusammengetan. Damit setzen die beiden ihre Partnerschaft fort, die mit dem Debüt „Seal“ (1991) und dem noch erfolgreicheren Nachfolger „Seal II“ (1994) begann. Es folgten „Human Being“, „Seal IV“ und zuletzt das Coveralbum „Soul 2“ (2011). Horn wurde für den Seal-Hit „Kiss From A Rose“ mit seinem einzigen Grammy geadelt.

„Wir haben großen Respekt voreinander“, sagt Seal. „Es gibt nun mal keinen Produzenten, der es besser versteht, den Klang meiner Stimme besser zu inszenieren. Er treibt mich zu Höchstleistungen an.“ Dass sein Gesang bei fast allen Songs im Mittelpunkt steht und die Instrumentierung aus Streichern und Piano nie überladen wirkt, war sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung, denn Seals Stimme bildet das wahre Kapital der Platte. „Trevor ist wie ein älterer Bruder für mich. Selbst wenn wir im Studio dann Songs aufnehmen, die ernsthafter Natur sind, finden wir immer einen Weg, trotzdem zu lachen“, sagt der britische Sänger über die Zusammenarbeit.

(S E R V I C E - www.warnermusic.de/seal)