Schwierige Standortsuche für Speichersee
Am Kitzbüheler Horn bekommt Frau Holle Unterstützung. Doch der Wunschstandort für den geplanten Speichersee ist geologisch nicht möglich, es gibt aber eine Alternative.
Von Harald Angerer
Kitzbühel –Dem Winter auf die Sprünge helfen – die Kitzbüheler Bergbahn ist darin schon geübt. Bereits seit 24. Oktober läuft der Skibetrieb am Resterkogel. Nun will die Bergbahn auch auf dem Kitzbüheler Horn der Frau Holle unter die Arme greifen. Für den Winter 2016/17 ist dort der Bau einer Beschneiungsanlage geplant, die TT berichtete.
Doch das Vorhaben ist nicht ganz so einfach wie erhofft. Der erste Wunschstandort für den notwendigen Speicherteich hat sich als geologisch mangelhaft herausgestellt. Der See hätte im Bereich „Wienerstadt“, in der Verlängerung der Trattmulde errichtet werden sollen. „Wir haben Bohrungen und Schürfungen durchgeführt, der Standort hat sich leider als ungeeignet herausgestellt“, sagt Bergbahn-Kitzbühel-Vorstand Josef Burger.
Den Beschneiungsplänen tut dies laut Burger aber keinen Abbruch. Es gebe bereits einen Alternativ-Standort. Nun soll der Wasserspeicher im Bereich Hornköpfl angesiedelt werden. Auch hier wurden bereits geologische Untersuchungen mittels Bohrungen und Schürfungen durchgeführt, diese erbrachten ein positives Ergebnis. „Aus touristischer Sicht wäre der Standort Wienerstadt besser gewesen, aber für die Beschneiung macht es keinen Unterschied“, schildert Burger. Der See soll 110.000 m3 Wasser fassen und eine „unterstützende Beschneiung“ ermöglichen, wie es Burger nennt. „Diese ist nicht so intensiv wie die Beschneiung im Kernskigebiet“, erklärt er. Damit sei mit einem kleineren Speicherteich das Auskommen möglich. Bereits im Jahr 2005 gab es Pläne für eine mögliche Beschneiung des Kitzbüheler Horns, damals wurde noch mit einem Wasservolumen von 170.000 m3 gerechnet. Die Kosten für die Beschneiung stehen nicht fest, auch laufen noch die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern. „Diese sind aber auf einem guten Weg, wir führen sehr gute Gespräche mit den Grundbesitzern“, versichert der Bergbahnvorstand.
Neben der Beschneiung ist auch noch ein Liftbau geplant. Eine neue Bahn soll dabei den Alpenhauslift und den Brunellenfeldlift ersetzen. Der Bahnbau ist aber noch nicht für das Jahr 2016 vorgesehen. „Auch wir müssen die Investitionen erst erwirtschaften“, betont Burger, der sich aber schon jetzt auf eine Seilbahneröffnung in seinem Skigebiet freuen kann. Am 5. Dezember soll der neue Brunnlift offiziell in Betrieb gehen. „Wir liegen genau im Zeitplan, am 3. Dezember erfolgt die technische Abnahme“, sagt der Bergbahnchef. Die Arbeiten an der neuen Achter-Seilbahn sind nahezu abgeschlossen, wie auch jene an den drei neuen Abfahrten im Bereich Brunn. Der dazugehörige Speichersee mit 85.000 m3 ist schon gefüllt. Insgesamt lässt sich die Bergbahn das Projekt 20,5 Millionen Euro kosten. Alleine neun Millionen werden für die neue Beschneiungsanlage aufgewendet, weitere neun Millionen sind für den Lift vorgesehen und 2,5 Millionen für den Pistenbau.
Mit dem Start in die aktuelle Skisaison ist Burger sehr zufrieden. Bereits am 24. Oktober konnte der Resterkogellift dank eines Schneedepots in Betrieb genommen werden. Alleine am ersten Tag verzeichnete die Bergbahn Kitzbühel 2500 Skigäste und bis gestern verbuchte man 30.000 Fahrten auf der Seilbahn. Genutzt wird die Piste auch von vielen Skiclubs bis hin zum ÖSV zum Training. „Am Montag war auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel vor Ort“, sagt Burger. Dabei gab es Gespräche über ein mögliches ÖSV-Trainingszentrum am Resterkogel.