Hall

Geisler hält Straßenlösung weiterhin für notwendig

Symbolbild.
© Thomas Boehm / TT

Am Freitag tagt eine neue Arbeitsgruppe zur Verkehrsproblematik im Raum Hall. Ein Milser Anrainer hat sich indes an den Landtag gewandt.

Von Michael Domanig

Mils, Hall –Für Rainer Cer­nin ist die Entscheidung unverständlich: Der Anrainer in der Milser Dorfstraße hat im Oktober eine Petition im Tiroler Landtag eingebracht, in der er auf das Problem der „Verkehrslärm-Überbelastung“ an dieser Nord-Süd-Achse aufmerksam macht – ein Thema, das ihn nun schon seit 25 Jahren beschäftigt.

Doch der Petitionsausschuss hat nun beschlossen, die Petition „vorübergehend auszusetzen, bis neue Informationen vorliegen, wie es in Sachen Umfahrung Hall weitergeht“, berichtet Ausschussvorsitzender LA An-dreas Angerer (Grüne). Nach der Ablehnung der „Spange Hall-Ost“ durch die Milser Bevölkerung im Juni herrsche in dieser Sache „derzeit ja Stillstand“. Und Cernins Petition sei eben „eng mit der Angst gekoppelt, dass durch die Spange noch mehr Verkehrslärm zu erwarten ist“. Man werde sich sein Anliegen aber „weiter anschauen“, verspricht Angerer.

Rainer Cernin sieht die Sache anders: „Meine Petition bezieht sich nicht auf die Spange, sondern auf die bestehende massive Überbelastung und die Tatsache, dass die Menschen an der Milser Dorfstraße seit Jahrzehnten selektiv schlechtergestellt werden.“ Aktuelle Messungen, von ihm selbst durchgeführt, hätten Lärmspitzen von bis zu 100 Dezibel und ein Verkehrsaufkommen von bis zu 5500 Fahrten täglich ergeben – „einen Meter neben Haus und Garten“. Was die „Spange“ betrifft, fürchtet Cernin, „dass dieses Projekt trotz Ablehnung in der Bevölkerung doch noch kommen wird, wenn keine anderen Lösungen gefunden werden“.

Der zuständige LHStv. Josef Geisler (VP) erklärt dazu im TT-Gespräch, dass zurzeit „unter Einbindung von Experten und der Gemeinden“ diskutiert und geprüft werde, „welche Varianten sonst noch möglich sind“. Verbesserungen bei Bus, Bahn und Radwegen, quasi der unumstrittene Teil des „Mobilitätskonzepts Hall – Mils“, würden parallel dazu bereits umgesetzt. „Doch damit werden wir nicht das Auslangen finden“, gibt Geisler zu bedenken, es brauche zusätzlich weiterhin eine Straßenlösung. Denn die Kreuzung am Unteren Stadtplatz in Hall sei „maßlos überbelastet“ – und die Region wachse weiterhin stark. „Also müssen wir natürlich auch das Thema Straße im Auge behalten.“ Wichtig sei dabei auch der Aspekt des „Grundsparens“. Gegen die „Spange Hall-Ost“ hatte sich ja auch eine Reihe von Bauern gewehrt, die den „hohen Verbrauch“ an landwirtschaftlichen Flächen kritisierten.

In Hall tagt am Freitag erstmals eine neue „Strategiegruppe Verkehr“, die Lösungen für das Verkehrsproblem erarbeiten soll. Zum Auftakt würden daran der Haller Verkehrsausschuss und Experten des Landes teilnehmen, führt Bürgermeisterin Eva Maria Posch aus. Als Obfrau des Planungsverbandes Hall und Umgebung werde sie aber auch die Bürgermeister der Nachbargemeinden zur Mitarbeit einladen. Deren Verkehrsausschüsse könnten ebenfalls ins Gremium geholt werden, auch „interessierte Bürger“ sollen zu den Treffen eingeladen werden.

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