Gesellschaft

Ein neues Zuhause auf Zeit in Virgen

© Blassnig

In den vergangenen Tagen füllte sich der Gasthof Rabenstein mit Leben. Unterkunft fanden Familien aus Syrien und dem Irak.

Von Claudia Funder

Virgen –Angesagt waren sie für Anfang Oktober, jetzt sind sie da: die Asylwerber, die im Gasthof Rabenstein vorübergehend eine Bleibe finden. Die Tiroler Sozialen Dienste haben das Haus seit 1. Oktober für drei Jahre angemietet.

Am Freitag wurden die ersten Neuankömmlinge erwartet und es kam auch zu einer „Familienzusammenführung“: Ein Syrer war mit einem Sohn bereits in Osttirol, nun kann er mit seiner Frau und seinen weiteren fünf Kindern gemeinsam unter einem Dach wohnen. Der jüngste Sprössling habe erst im Dezember 2014 das Licht der Welt erblickt, drei weitere Kinder befänden sich im schulpflichtigen Alter, erzählt BM Dietmar Ruggenthaler im Gespräch mit der TT.

Am Freitag seien auch zwei Familien aus dem Irak mit jeweils zwei Kindern – darunter auch Zwillinge – in den Gasthof Rabenstein eingezogen, berichtet der Ortschef weiter. Und gestern füllte sich die Unterkunft noch mehr: Eine Asylwerberin aus Syrien bezog am Vormittag mit drei Kindern ihr neues Zuhause. „Der Vater, der sich ebenfalls schon in Österreich befindet, soll nachkommen“, berichtet der Virger Ortschef. „Erwartet wird auch noch ein arabisch sprechender Mann, der derzeit in Dölsach untergebracht ist.“ Insgesamt werden also 22 Asylwerber, darunter 13 Kinder, gemeinsam im Haus Rabenstein wohnen.

Dietmar Ruggenthaler hofft weiterhin auf Verständnis in der Bevölkerung. Bisher sei die Stimmung durchaus positiv, eine gewisse Neugier sei vorhanden. „Aber die Menschen haben Sorge wegen der gesamtpolitischen Situation“, weiß der Bürgermeister von Unsicherheiten bezüglich der Situation an den Grenzen.

In Virgen wollen viele helfen, sich mit Diensten einbringen – bei Arztterminen, Deutschkursen und Aktivitäten. Sprachliche Barrieren? Die werden überbrückt werden. Die Asylwerber können zum Teil Englisch, der arabisch sprechende Flüchtling beherrscht auch Deutsch.

Dass der Wunsch nach Familien Gehör fand, freut Ruggenthaler. „Ein großer Teil der Bevölkerung tut sich leichter, sich mit Familien zu identifizieren.“ Der Bürgermeister ist „guter Dinge“, wie er sagt. „Aber wir müssen auch unsere eigenen Leute beobachten. Es gibt auch hier Bedürftige.“

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Catharina Oblasser

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