FPÖ - Oö. LHStv. Haimbuchner sieht kein Problem mit Lieblingsautor

Linz (APA) - Der oberösterreichische Landeshauptmannstellvertreter und FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner sieht kein Problem darin, dass er auf de...

Linz (APA) - Der oberösterreichische Landeshauptmannstellvertreter und FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner sieht kein Problem darin, dass er auf der Homepage des Landes die umstrittene Persönlichkeit Ernst von Salomon (1902-1972) als Lieblingsautor anführt. Das teilte sein Pressesprecher Franz Pochendorfer in einer Stellungnahme an die APA zu der seit einigen Tagen andauernden Diskussion mit.

Ernst von Salomon ist eine umstrittene Persönlichkeit. In der Internet-Enzyklopädie Wikipedia wird er als Vorläufer und Wegbereiter des Nationalsozialismus bezeichnet. Das von Haimbuchner geschätzte Buch „Der Fragebogen“ veröffentlichte er 1951. Darin geht es um seine Antworten auf die Fragen der „Entnazifizierungsbehörde“. Es löste hitzige Debatten aus und wurde zum ersten Bestseller in Deutschland. In Frankreich wurde er gerne zu Fernsehdiskussionen eingeladen, weil er wegen seiner Vergangenheit und seines „antiamerikanischen Zuges“ faszinierender war als die „guten Deutschen, die mit Respekt und Langeweile“ gesehen wurden. Wegen des Antiamerikanismus zählte die Literaturwissenschaft der DDR das Buch sogar zu den „antifaschistischen Autobiografien“. Salomon erschien als „einstiger Nationalist und Freikorpskämpfer, der zum Hitler-Gegner wurde und später eine Linkswendung vollzog“.

Aus dem Büro von Haimbuchner, der sich derzeit auf Urlaub befindet, verlautete, er verstehe die Aufregung um die Nennung des Lieblingsautors nicht. „Der Fragebogen“ sei weder verboten, noch bedenklich, noch stehe es auf einem Index. Die Bewertungen des Autors in Wikipedia seien eine subjektive Meinung. Aber gerade darum gehe es in dem Buch: Er betrachte seine eigene Geschichte kritisch und stelle seinen Werdegang infrage.

Wie Susanne Winter sind laut der Tageszeitung „Kurier“ (Dienstag-Ausgabe) auch in Oberösterreich zwei blaue Ersatzgemeinderäte einer Mühlviertler Gemeinde über einen alten Beitrag in einem sozialen Netzwerk gestolpert: Einer hatte auf seiner Seite in Zusammenhang mit einer Hochzeit geschrieben: „Fette türkenhochzeit in au an der donau! Wer bringt a autobomberl?“. Sein Kollege „likte“ das Posting mit „gefällt mir“. Beide verzichteten nun schriftlich auf ihr Ersatzmandat im Gemeinderat von Feldkirchen an der Donau (Bez. Urfahr-Umgebung).

~ WEB http://www.fpoe.at ~ APA205 2015-11-03/11:50