Flüchtlinge - Sozialpartner: Lehrausbildung kann Situation verbessern

Wien (APA) - Die Sozialpartner werben dafür, beim Flüchtlingsthema nicht auf die Berufs- und Lehrausbildung zu vergessen. Es gehe darum, mit...

Wien (APA) - Die Sozialpartner werben dafür, beim Flüchtlingsthema nicht auf die Berufs- und Lehrausbildung zu vergessen. Es gehe darum, mit Bildung die Situation zu verbessern, und „nicht Zäune zu bauen“, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl bei der Tagung „Sozialpartner und Berufsausbildung im Donauraum“ am Dienstag.

Leitl appellierte an die Länder des Donauraumes (u.a. Kroatien, Serbien, Ungarn) bei Flüchtlingen das Thema Berufsausbildung zu berücksichtigen. Es dürfe keine „Transitphilosophie“ in Europa herrschen, dass die Flüchtlinge immer weitergerecht würden. „Das kann es nicht sein“, betonte Leitl. Es gehe um die Wahrung der „europäischen Gesinnung und Werte“.

Die Flüchtlinge würden einen Ort suchen, „an dem sie in Frieden und Freiheit leben können, ohne bedroht zu werden“, so ÖGB-Chef Erich Foglar. „Hier geht es um Menschlichkeit. Asyl ist ein Menschenrecht und Menschenrechte sind unteilbar. Hautfarbe, Religion, Herkunft oder Geschlecht dürfen hier keine Rolle spielen“, betonte Foglar.

Beim Arbeitsmarktgipfel vergangen Woche kündigte die Regierung einen Integrations- und Flüchtlingsgipfel mit den Sozialpartnergipfel im Dezember oder Jänner an.

„Der Donauraum ist das Tor zu angrenzenden Regionen, die an Bedeutung gewinnen. Unser Ziel ist es, gemeinsame Herausforderungen und gemeinsame Chancen auch gemeinsam zu nutzen“, sagte Bundespräsident Heinz Fischer in seiner Begrüßungsrede bei der Sozialpartner-Tagung. Es gehe auch um die „bestmögliche Nutzung des Humankapitals“ im Donauraum.

Bei der Konferenz trafen sich am Dienstag Vertreter von Gewerkschaften, Wirtschaftskammern und Arbeitgeberorganisationen aus den 14 Staaten des Donauraums in Wien, um über Möglichkeiten der Berufsaus- und Lehrausbildung zu diskutieren. Länder mit einer dualen Berufsausbildung - etwa Deutschland und Österreich - haben eine traditionell niedrige Jugendarbeitslosigkeit. In Österreich findet rund 80 Prozent der Lehrausbildungszeit im Betrieb statt und rund 20 Prozent in der Berufsschule.