Flüchtlinge - Zeman fürchtet „Welle von halber Million“ in Tschechien

Prag/Pardubitz (APA) - Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat erneut mit einer Aussage zu Flüchtlingen für Aufregung gesorgt. Fall...

Prag/Pardubitz (APA) - Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat erneut mit einer Aussage zu Flüchtlingen für Aufregung gesorgt. Falls Deutschland die Grenze zu Österreich schließe, könnte Tschechien „von einer halben Million nicht assimilierbaren Flüchtlingen überflutet“ werden, sagte Zeman laut der Tageszeitung „Pravo“ vom Dienstag bei einem Besuch der ostböhmischen Region Pardubitz.

„Meiner Meinung nach bilden die Wirtschaftsflüchtlinge in der Einwanderer-Masse deutlich die Mehrheit. Und wohin wird Deutschland sie zurückschicken? In das Land, aus dem sie gekommen sind, also in die Tschechische Republik“, sagte Zeman der Zeitung zufolge weiter. Deutschland habe bereits die Absicht bekundet, „Wirtschaftsflüchtlinge“ zurückzuschicken. Zeman geht demnach davon aus, dass Flüchtlinge bei einer Schließung der deutsch-österreichischen Grenze durch Tschechien in das Nachbarland reisen werden.

Zudem sind laut dem tschechischen Staatschef „90 Prozent“ der Flüchtlinge „junge, gesunde und gut aussehende Männer“. Diese könnten „eine potenzielle Gefahr darstellen, weil es unter ihnen offenkundig auch Leute im Dienste des ‚Islamischen Staates‘ geben kann“, warnte Zeman.

Zeman sorgte in den vergangenen Wochen aufgrund seiner fremdenfeindlichen Äußerungen sowohl in Tschechien als auch im Ausland für Kontroversen. Der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg etwa warf dem Staatspräsidenten eine „Hysterie vor Flüchtlingen“ vor. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Zeid Ra‘ad al-Hussein, bezeichnete die Äußerungen Zemans als „fremdfeindlich“ und „alarmierend“.