Vier chinesische Banken sind gefährlich für das Finanzsystem
Frankfurt/London (APA/Reuters) - Vier der weltweit 30 systemrelevanten Banken kommen inzwischen aus China. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) na...
Frankfurt/London (APA/Reuters) - Vier der weltweit 30 systemrelevanten Banken kommen inzwischen aus China. Der Finanzstabilitätsrat (FSB) nahm am Dienstag die China Construction Bank (CCB) in die Liste der Institute auf, die so groß und vernetzt sind, dass sie bei einer Schieflage das Finanzsystem weltweit ins Wanken bringen könnten.
Als am gefährlichsten für das System stufen die Finanzaufseher des FSB wie bisher die britische HSBC und die US-Bank JPMorgan ein. Als einziges Institut aus Deutschland steht die Deutsche Bank auf der Liste, die einmal im Jahr überprüft wird.
Nicht mehr zum Kreis der global systemrelevanten Institute (G-SIB) gehört die spanische BBVA, wie der FSB mitteilte. Die Royal Bank of Scotland (RBS) wird als weniger gefährlich eingestuft. Die systemrelevanten Institute müssen mehr Eigenkapital vorhalten als andere Banken, je nach ihrer Bedeutung liegt der Aufschlag bei bis zu 2,5 Prozentpunkten. Um das Finanzsystem noch besser zu schützen, schafft der FSB derzeit die Voraussetzungen für weitere Auflagen für die Institute. Sie sollen künftig über das reine Eigenkapital hinaus größere Puffer (Total Loss-Absorbing Capacity, TLAC) schaffen, mit deren Hilfe sie Verluste abfedern können, ohne den Steuerzahler zur Kasse zu bitten.
Auch von den Versicherern sieht der FSB einige als global systemrelevant an, weil auch sie an den Finanzmärkten ein großes Rad drehen. Auf der aus neun Unternehmen bestehenden Liste steht nun auch die niederländische Aegon. Die italienische Generali gilt dagegen nicht mehr als systemrelevant. Aus Deutschland ist weiterhin die Allianz mit von der Partie.