Deutscher Beschäftigungsboom nimmt Langzeitarbeitslose nicht mit
Berlin (APA/Reuters) - Die deutliche Zunahme der Arbeitsplätze in Deutschland geht an den Langzeitarbeitslosen mit einer Beschäftigungslosig...
Berlin (APA/Reuters) - Die deutliche Zunahme der Arbeitsplätze in Deutschland geht an den Langzeitarbeitslosen mit einer Beschäftigungslosigkeit von mehr als einem Jahr weitgehend vorbei. Ihre Zahl verharre seit 2010 bei rund einer Million, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB).
Dem Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge kommt erschwerend hinzu, dass sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen mit besonders ungünstigen Chancen von rund 47 auf 51 Prozent erhöht hat. Sie haben keinen Berufsabschluss oder sind älter als 55 Jahre. Von den Langzeitarbeitslosen seien 54,3 Prozent (2010: 49,7 Prozent) im Jahr 2014 zwei Jahre oder länger auf Jobsuche gewesen.
Die geringen Chancen von Langzeitarbeitslosen werden auch dadurch deutlich, dass der Studie zufolge jeden Monat im Durchschnitt weniger als 1,5 Prozent von ihnen der Wechsel in eine ungeförderte Beschäftigung gelingt. Das ist etwa jeder 70. Von den Kurzzeitarbeitslosen schafft das etwa jeder Elfte.
Von den Langzeitarbeitslosen beziehen demnach rund 90 Prozent Arbeitslosengeld II. Aber nur jeder vierte Hartz-IV-Bezieher ist auch langzeitarbeitslos. Von den 4,4 Millionen erwerbsfähigen Hartz-IV-Beziehern seien 3,1 Millionen sogenannte Langzeitleistungsbezieher, die von 24 Monaten in mindestens 21 Monaten Leistungen der Grundsicherung erhalten hätten.