Griechenland: EU-Kommission zuversichtlich
Athen/Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat sich am Dienstag zuversichtlich über die Entwicklung im weiterhin schuldengeplanten Griechenland...
Athen/Brüssel (APA) - Die EU-Kommission hat sich am Dienstag zuversichtlich über die Entwicklung im weiterhin schuldengeplanten Griechenland geäußert. Eine Sprecherin verwies auf die jüngste Einschätzung der EZB und meinte, es gebe Vertrauen in den griechischen Bankensektor. Die Kapitalverkehrskontrollen könnten bald aufgehoben werden.
Eine Auszahlung der nächsten Hilfstranche an Athen hänge aber von der Erfüllung der den Griechen im Rahmen des Rettungspakets abverlangten Meilensteine ab. Sollten diese erfolgreich abgearbeitet sein, könnte die Überweisung erfolgen. Ein Datum gebe es aber dafür keines.
EU-Wirtschafts- und Steuerkommissar Pierre Moscovici werde dazu in den kommenden zwei Tagen in Athen Gespräche führen. Dabei gehe es auch um eine Art Bilanz.
Die vier größten Banken Griechenlands brauchen nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank weitere Milliarden. Die EZB attestierte zuletzt den Instituten Alpha Bank, Eurobank, National Bank of Greece (NBG) und Piraeus Bank eine Kapitallücke von bis zu 14,4 Milliarden Euro, falls die Wirtschaft des angeschlagenen Landes in den kommenden Jahren nicht auf die Beine kommt.
Sollte sich die Konjunktur wie erwartet entwickeln, liege der Kapitalbedarf der ohnehin schon vom Staat gestützten vier Banken immer noch bei 4,4 Milliarden Euro. Die Lücke fällt damit so hoch aus, wie es zuletzt erwartet worden war. Sie ist zudem notfalls auch durch das dritte Hilfspaket der Euro-Partner für Griechenland gedeckt. Zuvor sollen die Banken aber versuchen, sich das Geld von privaten Investoren zu holen.
Der griechische Bankenindex hat seit Jahresbeginn mehr als 70 Prozent seines Werts eingebüßt, der Leitindex in Athen knapp 14 Prozent. Die Geldhäuser leiden unter der jahrelangen Wirtschaftskrise, in deren Folge viele Kredite platzten. Bürger hatten zudem seit Jahresbeginn ihre Konten geleert, weil sie fürchteten, dass Griechenland im monatelangen Streit mit den Geldgebern aus der Eurozone ausscheiden könnte. Die Regierung beschränkte daraufhin den Kapitalverkehr, um einen Ansturm auf die Banken zu verhindern.