Patienten erblindet: Behörden prüfen Augentropfen aus Deutschland
Wien/Bühl (APA/dpa/AFP) - Nach der Erblindung mehrerer Patienten in Spanien und Frankreich wird ein Zusammenhang mit einem Medizinprodukt ei...
Wien/Bühl (APA/dpa/AFP) - Nach der Erblindung mehrerer Patienten in Spanien und Frankreich wird ein Zusammenhang mit einem Medizinprodukt eines Herstellers aus Baden-Württemberg geprüft. In Nordspanien waren nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde im Juni 13 Menschen nach der Anwendung des Mittels „Ala Octa“ auf einem Auge erblindet. In Frankreich gab es im Juli laut der Medikamentenbehörde (ANSM) zwei Fälle.
„Es liegen keine Berichte aus Österreich über Vorfälle vor. Das Mittel ist bei uns offiziell nicht verwendet worden und ist vermutlich auch tatsächlich nicht zum Einsatz gekommen“, sagte Reinhard Berger vom Institut Überwachung der AGES Medizinmarktaufsicht auf APA-Anfrage. „Unsere Recherchen laufen aber, wir können es daher vorerst noch nicht ausschließen.“
In Spanien sei das Produkt weitverbreitet gewesen, in Österreich hingegen habe es offenbar keinen Vertreiber gegeben, berichtete Berger. Bei den in Medienberichten als Augentropfen bezeichneten Mittel handle es sich um eine Tamponade, eine Substanz, die während Linsen-Operationen wie etwa bei Grauem Star als Füllstoff verwendet wird, um das Volumen offen zu halten.
Der Hersteller aus Baden-Württemberg hatte nach den Vorfällen im Sommer einen Rückruf des Mittels gestartet und das Produkt vom Markt genommen. Analysen unabhängiger Labore hätten jedoch inzwischen ergeben, dass es keinen Hinweis auf eine Verunreinigung oder sonstige Auffälligkeiten gegeben habe, teilte die Alamedics GmbH mit Sitz in Dornstadt (Alb-Donau-Kreis) am Montag mit. Möglicherweise habe es Fehler bei der Anwendung gegeben.
(S E R V I C E - Homepage Hersteller: http://www.alamedics.eu/)