Flüchtlinge - Griechenland weist Dutzende Migranten aus
Athen (APA/dpa) - Mit einem Sonderflug von Athen nach Islamabad in Pakistan sollen 70 aus Pakistan stammende Migranten am Mittwochabend aus ...
Athen (APA/dpa) - Mit einem Sonderflug von Athen nach Islamabad in Pakistan sollen 70 aus Pakistan stammende Migranten am Mittwochabend aus Griechenland ausgewiesen werden. Wie die griechische Presse unter Berufung auf die Polizei weiter berichtete, wird die Rückführung der Migranten von der EU finanziert. Diese Menschen hätten keinen Anspruch auf Asyl in der Europäischen Union, hieß es.
Aus Sicherheitsgründen würden an Bord des Sonderfluges auch 120 Polizisten sein, berichtete die Athener Zeitung „Kathimerini“. Nach Angaben der Polizeidirektion von Athen wurden seit Juni 2014 bereits rund 6.500 Migranten, die kein Asylrecht hatten, in ihre Heimat zurückgebracht.
Griechische Medien werteten dies als „Tropfen auf den heißen Stein“. Allein im Oktober sind nach offiziellen Angaben mehr als 200.000 Flüchtlinge und Migranten auf den Ostägäis-Inseln angekommen. Immer wieder ereignen sich im Mittelmeer verheerende Bootsunglücke.
Am Dienstag kenterte erneut ein Flüchtlingsboot vor Lesbos. Wie die griechische Küstenwache am Mittwoch mitteilte, kamen fünf Menschen ums Leben - darunter zwei Kinder. Zunächst wurden vier Leichen in der Nähe des Unglücks gefunden. Am Mittwoch sei ein fünftes Opfer im Meer entdeckt worden, hieß es seitens der Behörde. 40 Menschen konnten aus den Fluten gerettet werden. Vor den Ägäis-Inseln sind nach offiziellen Angaben in den vergangenen Tagen mehr als 60 Menschen umgekommen.
Auf Lesbos herrschen zurzeit schlimme Zustände. Wegen eines seit Montag andauernden Streiks der Seeleute fielen am Mittwoch zum dritten Tag in Folge alle Fährüberfahrten aus. Aus diesem Grund können keine Flüchtlinge von den Inseln zum Festland gebracht werden.
Nach Schätzungen von örtlichen Medien warteten allein im Hafen von Mytilini auf Lesbos mehr als 6.000 Menschen auf die Überfahrt. Die Gewerkschaft der Seeleute weigerte sich trotz Aufrufen der Behörden und humanitärer Organisationen, eine Ausnahme zu machen und Fähren nur für Flüchtlinge zum Festland fahren zu lassen, berichteten örtliche Medien.