Flüchtlinge - Pussy Riot: In Tschechien wie Kriminelle behandelt
Prag (APA) - Die russische Aktivistin Maria Aljochina hat den Umgang Tschechiens mit Flüchtlingen scharf kritisiert. „Flüchtlinge erhalten h...
Prag (APA) - Die russische Aktivistin Maria Aljochina hat den Umgang Tschechiens mit Flüchtlingen scharf kritisiert. „Flüchtlinge erhalten hier nichts außer einen psychischen Schaden“, sagte das Mitglied der kremlkritischen Punkband Pussy Riot nach einem Besuch eines Flüchtlingscamps in Bela-Jezova am Dienstag. Tschechien behandle Flüchtlinge „wie Kriminelle.“
Die Flüchtlinge müssten sich dort in geschlossenen Räumen aufhalten, „ohne zu wissen, wo sie sind“, kritisierte die 27-jährige Aktivistin gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK. „Sie bekommen alle Informationen nur auf Tschechisch, das keiner von ihnen verstehen kann“, fügte Aljochina hinzu. Die Rechtfertigung für die Existenz derartiger Einrichtung der tschechischen Regierung bezeichnete sie als „absurd und fremdenfeindlich“.
Seit Wochen werfen die Hilfsorganisationen Tschechien einen unmenschlichen Umgang mit den Flüchtlingen vor. Sie kritisieren vor allem, dass die schutzsuchenden Menschen, darunter auch Kinder, in mit Stacheldrahtzaun umgebenen Lagern festgehalten werden. Der tschechische Innenminister Milan Chovanec reagierte auf die Kritik erneut am Montag mit den Worten: „Die Debatten handeln davon, was mehr wert ist, die Menschenrechte oder die Sicherheit des Landes. Ich denke, dass es ausgewogen sein sollte.“