Unesco-Welterbe im Nordwesten Syriens schwer beschädigt
Damaskus (APA/dpa) - Im Nordwesten Syriens ist eine einzigartige Ruinenstadt aus frühbyzantinischer Zeit durch den Bürgerkrieg schwer beschä...
Damaskus (APA/dpa) - Im Nordwesten Syriens ist eine einzigartige Ruinenstadt aus frühbyzantinischer Zeit durch den Bürgerkrieg schwer beschädigt worden. Zahlreiche Steinsärge in einem Pyramidengrab seien in dem Ort Al-Bara absichtlich zerstört worden, erklärte Syriens oberste Antikenbehörde am Mittwoch. Fotos zeigten auch Spuren von Kämpfen.
Zudem würden alte Gebäude mit schwerem Gerät und Sprengstoff zerstört, um die Steine für neue Bauten wiederzuverwenden. Das Ende des vierten Jahrhunderts besiedelte Al-Bara gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und steht zusammen mit rund 40 anderen Ruinenorten der Region auf der Liste der gefährdeten Stätten. Den Vereinten Nationen zufolge nutzen viele Syrer die historischen Gebäude, um vor der Gewalt im Bürgerkrieg Zuflucht zu suchen.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana machte „Terroristen“ für die neuen Zerstörungen verantwortlich. So nennt das Regime alle Rebellen im Land. Die Region wird von mehreren islamistischen Gruppen kontrolliert, zu denen auch der syrische Al-Kaida-Ableger gehört.
Ende Oktober gab es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte jedoch auch russische Luftangriffe in Al-Bara. Syriens Luftwaffe setzte in dem Ort in der Vergangenheit zudem international geächtete Fassbomben ein. Der Leiter der syrischen Antikenbehörde, Mamun Abdulkarim, sagte, auch Schmuggler seien dort am Werk.