Flüchtlinge - Rückgang bei Ankünften in Slowenien
Ljubljana/Zagreb (APA) - Die Flüchtlingsbewegung nach Slowenien ist am Dienstag im Vergleich zu den vergangenen Tagen deutlich zurückgegange...
Ljubljana/Zagreb (APA) - Die Flüchtlingsbewegung nach Slowenien ist am Dienstag im Vergleich zu den vergangenen Tagen deutlich zurückgegangen. Fast 5.600 Flüchtlinge kamen nach Polizeiangaben aus Kroatien, an den Tagen zuvor war die Zahl der Ankünfte noch um einige Tausend höher gewesen. So wurden am Sonntag rund 7.600 Flüchtlinge gezählt, am Montag waren es mehr als 8.500.
Am Mittwoch wurden in Slowenien bis 6.00 Uhr rund 1.200 Neuankünfte verzeichnet. Die kroatischen Behörden hätten weitere Ankünfte bereits angekündigt, hieß es seitens der Polizei. In Kroatien kamen indes am Mittwoch bis 9.00 Uhr rund 2.200 Menschen aus Serbien an, hieß es aus Zagreb.
Seit Slowenien am 17. Oktober zum Transitland für die Flüchtlinge auf der Balkanroute wurde, kamen insgesamt 139.600 Flüchtlinge in das Zwei-Millionen-Land. Zielländer der Flüchtlinge sind vor allem Deutschland und Österreich.
Am Mittwoch in der Früh brachten laut Polizei zwei Züge knapp 900 Flüchtlinge vom Bahnhof Dobova an der slowenisch-kroatischen Grenze nach Kärnten. In dem Zeltlager in Sentilj an der Grenze zum österreichischen Spielfeld warteten am Mittwochvormittag rund 3.260 Menschen auf die Weitereise. Am Dienstag waren nach aktuellen Behördenangaben knapp 6.700 Flüchtlinge über Slowenien nach Österreich gekommen.
Die Flüchtlingskrise wird auch in Slowenien immer mehr zu einem innenpolitischen Thema. Die konservative Opposition kritisiert das Vorgehen der Regierung als „ungeeignet“ und wirft ihr vor, völlig unvorbereitet auf den Zustrom zu reagieren. Vor allem die größte Oppositionspartei SDS (Demokratische Partei) von Ex-Premier Janez Jansa drängt darauf, dass sich Slowenien ein Vorbild an Ungarn nehmen soll und schon längst einen Zaun an der Grenze zu Kroatien errichten hätte sollen.
Auf Initiative der konservativen Opposition ist am heutigen Mittwoch im Parlament eine Diskussion zur Bewältigung der Flüchtlingskrise geplant. Sowohl die Oppositions- als auch die Koalitionsabgeordneten stimmten dafür, dass Staatspräsident Borut Pahor eine Stellungnahme zur Lage an der Grenze mit Kroatien abgeben muss. Auf Verlangen des Parlaments muss Pahor die geforderte Meinung innerhalb eines Tages vorlegen.