Griechenland - EU-Währungskommissar: Noch nicht alle Probleme gelöst

Athen (APA/dpa) - EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hat bei einem Besuch in Athen dazu aufgerufen, das Spar- und Reformprogramm im pleit...

Athen (APA/dpa) - EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hat bei einem Besuch in Athen dazu aufgerufen, das Spar- und Reformprogramm im pleitebedrohten Griechenland konsequent umzusetzen. „Wir haben noch nicht alle Probleme gelöst“, sagte Moscovici am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Finanzministerium. Die Eurogruppe werde am 9. November wichtige Entscheidungen über Griechenland treffen.

Athen müsse nun rasch Reformen umsetzen. „Solidarität und Verantwortung sind zwei Begriffe, die zusammen gehen“, sagte Moscovici weiter.

Die wichtigsten noch nicht abgeschlossenen Kapitel seien die Rekapitalisierung der Banken und die sogenannten „faulen“ Kredite. Die Regierung in Athen besteht darauf, sozial schwache Bürger vor einer Beschlagnahmung ihrer Erstwohnung zu schützen, wenn sie ihre Kredite nicht bezahlen können. Die Geldgeber-Kontrolleure dringen dagegen darauf, dass künftig alle Gläubiger für ihre Kredite haften sollen. Nach den Worten Moscovicis könne es einen Weg geben, die sozial Schwachen zu schützen, damit sie ihre Wohnungen nicht verlieren. Nach Abschluss dieser Kontrollen könnten Gespräche über den griechischen Schuldenberg beginnen, meinte Moscovici.

Reformen müsse es auch im Bereich Renten geben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sollte auf jeden Fall weiter an der Unterstützung Griechenlands beteiligt sein, fügte Moscovici hinzu.

Aus einem Rettungsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro sollten eigentlich schon im Oktober weitere zwei Milliarden Euro freigegeben werden. Die Geldgeber haben die Überprüfung der damit verknüpften Reformen aber noch nicht abgeschlossen.