Gemeinden im Bayerischen Wald leiden unter Trinkwassermangel
München (APA/dpa) - Nach zwei schneearmen Wintern und dem trockenen Sommer gibt es in einigen Gemeinden im Bayerischen Wald nicht mehr genug...
München (APA/dpa) - Nach zwei schneearmen Wintern und dem trockenen Sommer gibt es in einigen Gemeinden im Bayerischen Wald nicht mehr genug Trinkwasser. Der Wintersportort Mitterfirmiansreut in der Gemeinde Philippsreut (Landkreis Freyung-Grafenau), beispielsweise muss seit rund sechs Wochen mit Tankfahrzeugen beliefert werden. Eine Gemeindesprecherin bestätigte am Mittwoch entsprechende Medienberichte.
Betroffen sind vor allem Dörfer, die nicht an die Trinkwassertalsperre in Frauenau (Landkreis Regen) angeschlossen sind, sondern ihre Wasserversorgung aus eigenen Quellen organisieren. Zunächst hatten die „Passauer Neue Presse“ und der Bayerische Rundfunk über den Wassermangel berichtet.
Die Gemeinde Sonnen im Landkreis Passau bekommt seit August per Rohrleitung 30 Kubikmeter Wasser pro Tag aus dem Nachbarort Hauzenberg. Auch mehrere Stadtteile von Viechtach (Landkreis Regen) müssen nach Angaben eines Sprechers noch in dieser Woche mit Wasser aus Tankwagen versorgt werden.
Eine Besserung der Lage sei nicht absehbar, hieß es in Philippsreut. Schon vor einigen Jahren habe man kurzzeitig einmal Tankwagen zur Wasserversorgung einsetzen müssen. „Das kann man mit der Lage heute aber nicht vergleichen. Das sind die Schattenseiten des schönen Sommers“, sagte die Sprecherin.
Sonnens Bürgermeister Hans Binder (CSU) sagte: „Man weiß nicht, wie es sich entwickelt.“ Wenn die Winter im Bayerischen Wald auch künftig so schneearm seien, würden die Grundwasserspeicher wohl nicht mehr ausreichend aufgefüllt. Er habe die Bürger bereits zum Wassersparen aufgerufen.
Die Trinkwassertalsperre Frauenau, über die der Großteil der Gemeinden versorgt wird, ist nach Angaben des Landesamts für Umwelt (LfU) noch ausreichend mit Wasser gefüllt. Die Reserven würden laut Wasserwirtschaftsamt Deggendorf auch für ein weiteres Trockenjahr ausreichen.
Niedrige Wasserstände sind im Herbst nichts Ungewöhnliches. Ein nasser Winter gleicht das bis zum Frühjahr in der Regel wieder aus. Die Besonderheit im Bayerischen Wald ist, dass es durch den Untergrund aus Granit und Gneis keine zusammenhängenden Grundwasservorkommen gibt. Für die Trinkwasserversorgung kann nur oberflächennahes Wasser genutzt werden - aus Quellen, die vor allem von Niederschlägen gespeist werden.