Verkehr

Region feiert Radweg-Lückenschluss

Die Trasse tangiert Kulturdenkmäler wie die Festung.
© Wenzel

Aufwändige Trasse des Via-Claudia-Radweges von Altfinstermünz nach Nauders/Dorf ist fixiert, das Land beteiligt sich mit 2,1 Mio. Euro an der 3 Mio. Euro teuren Strecke. Die Bauarbeiten beginnen im Frühjahr 2016.

Von Helmut Wenzel

Nauders –Ein kräftiger Applaus von Radfans, Touristikern und Bürgermeistern der Terra-Raetica-Region war dem Landeshauptmann sicher: Am Mittwoch traf er in Altfinstermünz ein, um den Lückenschluss und die Finanzierung zur 31 Kilometer langen Etappe des Via-Claudia-Radweges im Obergricht zu verkünden. Beim technisch aufwändigen Abschnitt – von Altfinstermünz hinauf nach Nauders – gab es wiederholt unterschiedliche Meinungen. „Bei Altfinstermünz vorbeizufahren käme zwar billiger, wäre aber ein Fehler gewesen“, bemerkte Platter.

Andererseits hätten sich Touristiker die Trasse auf der original Via Claudia gewünscht, die Kaiser Augustus vor 2000 Jahren erbauen ließ.

„Botschafter“ des Via-Claudia-Radweges Armin Falkner, Helmut Spöttl und LH Günther Platter (v. l.) erläuterten die Trasse.
© Polak

Fixiert ist jetzt eine geringfügige Abweichung – die Route tangiert zwar Altfinstermünz, führt aber auf Schweizer Seite am linken Innufer entlang zum Kraftwerk Stillerbach. Dort ist eine Brücke geplant. „Anschließend geht der Radweg hinauf zur Reschenstraße, zur Festung, durch Nauders/Dorf und zum Schloss Naudersberg“, erläuterte Planer Helmut Kofler. „Die Strecke wird so sicher gebaut wie die Reschenstraße.“

Der „Gewinn“ für Radtouristen liege in der reizvollen Landschaft und im Kulturangebot mit den Baudenkmälern. Baustart des drei Mio. Euro teuren Projekts ist laut Kofler im Frühjahr 2016, die Arbeiten sollen zwei bis drei Jahre dauern. „Das Land wird 2,1 Mio. Euro beisteuern, das ist eine faire Sache“, hob Platter hervor. „Ich glaube, das Geld ist hier gut angelegt. Radfahren boomt. Davon habe ich mich zum Beispiel im Pustertal überzeugt.“ Die Eigenmittel von 900.000 Euro teilen sich TVB Tiroler Oberland und die Anrainergemeinden.

Mit der Via Claudia habe der TVB Tiroler Oberland, der sich vom Kaunertal bis Nauders erstreckt, ein hervorragendes Alleinstellungsmerkmal im Sommer, ist Obmann Armin Falkner überzeugt. Der finale Abschnitt sei zugleich die Königsetappe, die zu reichhaltigen Schauplätzen der Kultur führe. „Wir haben nicht immer die kostengünstigste, dafür aber die nachhaltigste Lösung umgesetzt.“

Bei der Zählstelle in Prutz sind, so Falkner, diesen Sommer mehr als 100.000 Radler registriert worden. Dementsprechend würden auch die Umsätze der Vermieter steigen. Die Route sei für sportliche Urlauber ebenso attraktiv wie für Radwanderer, die Wert auf kulinarischen Genuss und auf Kultur legen.

Der Vertreter der Schweiz, Peter Stirnimann kündigte den Trassenausbau des Inn-Radweges Nr. 65 entlang der Engadiner Straße von Martina nach Ovella an. Bis 2020 werde dort eine neuer Radstreifen entstehen.

Geschäftsführer Gerald Jochum vom Regionalmanagement regioL sieht „nur Gewinner“ beim Ausbau des Radwegenetzes in der Drei-Länder-Region: „Die Via Claudia ist zum Symbol für grenzüberschreitende Zusammenarbeit geworden.“

Die Kontroversen rund um die Trassenführung hätten letztlich zur Meinungsbildung geführt, stellte der Nauderer Vizebürgermeister fest. „Ich bin überzeugt, dass jetzt das bestmögliche Projekt umgesetzt wird.“

Dass das Inntal erstmals auch über einen Fußweg erreichbar sein wird, bedeute einen Gewinn für Nauders, sagte Tourismusfunktionär Helmut Wolf.

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