Fitch: CEE-Risiko für Österreichs Banken weiter nach Osten gewandert
Wien (APA) - Die US-Ratingagentur Fitch hat in einem heute Mittwoch veröffentlichten Bericht zu österreichischen Großbanken konstatiert, das...
Wien (APA) - Die US-Ratingagentur Fitch hat in einem heute Mittwoch veröffentlichten Bericht zu österreichischen Großbanken konstatiert, dass die Institute für die wachsenden Herausforderungen in Mittel- und Osteuropa zwar adäquat aber nicht stark gerüstet seien. Durch niedrige Renditen, Überkapazitäten und hohe Fixkosten im Heimatmarkt sei die Flexibilität der Banken im Umgang mit CEE-Problemen eingeschränkt.
Der notwendige Aufbau von Kapital werde behindert durch hohe regulatorische Kosten, insbesondere durch Banksteuern und durch Gesetze in CEE-Ländern, die das Vermögen von Banken zu Haushalten transferieren sollen, so Fitch. Dass die österreichischen Banken in Staaten mit verschiedenen regulatorischen Erfordernissen tätig seien, mache das Kapital-Management kompliziert.
Russland stellt lauf Fitch das größte unmittelbare Risiko für die Raiffeisen Bank International AG (RBI) und in geringerem Ausmaß auch für die UniCredit Bank Austria dar. Die Lage der russischen Wirtschaft verschlechtere sich, was etwas gemildert werde durch die fortschreitende Erholung in den kleineren CEE-Märkten. Die RBI profitiere weniger als ihre Konkurrenten von Österreichs stabilem Umfeld mit wenig Risiko, denn ihre Gewinne hingen großteils von ihren Russland-Geschäften ab. Auch vom laufenden Schuldenabbau kommen Risiken.
Die Bank Austria sei regional breiter aufgestellt und daher weniger anfällig für die Russland-Problematik. Ihre umfangreichen Türkei-Geschäfte wirkten sich positiv aus. Wenn er gelingt, würde der Ausstieg der Bank Austria aus der Ukraine den signifikanten Kapital-Abfluss in Folge der sich vertiefende Rezession des Landes beenden.
Die Erste Group, die keine wesentlichen Exposures in Russland oder der Ukraine habe, sollte von der Erholung ihrer Einheiten in Ungarn und Rumänien profitieren, nach Jahren mit Verlusten und Bereinigungen der Bilanzen. Fitch erwartet, dass die starken tschechischen und slowakischen Töchter eine wichtige Quelle für Kapitalgenerierung bleiben werden
Der kleinere Volksbanken-Verbund sei seit dem Spin-Off seiner riskantesten Assets nicht mehr den CEE-Risiken ausgesetzt. Der positive Ausblick reflektiere die Erwartungen in den weiteren Restrukturierungsprozess. Das nun dominierende Österreich-Geschäft berge allerdings Kreditrisiken.
~ ISIN AT0000606306 AT0000652011 WEB http://www.rbinternational.com/
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