Fußball: Einmal Out und ganz viel Frust bei deutschen CL-Vertretern
Eindhoven/Mönchengladbach (APA/dpa/Reuters) - Für Deutschlands Champions-League-Vertreter VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach ist die...
Eindhoven/Mönchengladbach (APA/dpa/Reuters) - Für Deutschlands Champions-League-Vertreter VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach ist die vierte Runde am Dienstag nicht nach Wunsch verlaufen. Während starke Gladbacher nach dem 1:1-Remis gegen Juventus den Aufstieg bereits abschreiben müssen, ist für Wolfsburg noch alles drin. Doch die erschreckend schwache Vorstellung bei der 0:2-Pleite in Eindhoven gibt dem Vizemeister zu denken.
„Das ist dann unter dem Strich auf Champions-League-Ebene zu wenig“, schimpfte Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs nach dem frustrierenden Abend. Das VW-Konzernteam verlor nicht nur 0:2. Es verspielte auch seine glänzende Ausgangslage und muss nun sogar um das Überwintern in der Europa League fürchten. Der Letzte ZSKA Moskau liegt nur zwei Zähler zurück.
„Wir müssen kapieren, dass es jetzt richtig eng wird“, mahnte Abwehrchef Naldo, dessen Mannschaft ohne den im Sommer für 75 Mio. Euro zu Manchester City abgewanderten Spielmacher Kevin de Bruyne wiederum das letzte „Extra“ fehlte. Vor allem Allofs war mächtig angefressen ob des blutleeren Auftritts seiner Stars. „Die Enttäuschung ist riesengroß. Denn wir hatten die große Chance, in dieser Gruppe die Weichen zu stellen. Wir haben diese Gelegenheit nicht genutzt. Wir haben aber auch nicht so gespielt, als hätten wir sie nutzen wollen“, urteilte Allofs.
Bei Mönchengladbach kam Frust trotz des Aus in der Königsklasse gar nicht erst auf. Denn Motivation und Leistung stimmte, einzig das Ergebnis war für den CL-Debütanten zu wenig, um womöglich doch noch den Einzug ins Achtelfinale zu schaffen. Eine starke Defensivleistung und Altmeister Gianluigi Buffon im Tor sicherten den fast eine Hälfte lang in Unterzahl spielenden Italienern einen Punkt.
Auch Gladbach-Trainer Andre Schubert war nach der zehnten Partie unter seiner Regie von seinem Team beeindruckt. „Wenn wir uns jetzt schon darüber ärgern, dass wir zu Hause gegen Juve nur einen Punkt holen, dann sind wir auf einem guten Weg“, befand Schubert. Er ist trotz einer Siegesserie in der Bundesliga weiterhin „nur“ Interimstrainer des Teams des Österreichers Martin Stranzl, der aufgrund eines Augenhöhlenbruchs weiter zuschauen muss.
Für den Vorjahresfinalisten aus Turin ist die Ausgangsposition hinter Fix-Aufsteiger Manchester City ausgezeichnet. Die in der Liga auf Platz zehn herumdümpelnden Italiener haben vor den abschließenden beiden Gruppenspielen fünf Punkte Vorsprung auf das drittplatzierte Sevilla. Juve-Trainer Massimiliano Allegri war auch deshalb mit dem Punkt zufrieden.
Verärgert war der 48-Jährige aber über Stürmer Alvaro Morata. Der Spanier war - wohl absichtlich - mit leicht andersfärbigen Stutzen als seine rosa Leibchen tragenden Kollegen aufgelaufen und war auf Anweisung des Schiedsrichters zum Tausch an der Seitenlinie gezwungen. Der Vorgang dauerte drei Minuten. Minuten, die Juve in Unterzahl verbrachte und den Coach auf die Palme brachten. „Das ist keine Fashion-Show. Wir sind hier, um Fußball zu spielen, um Gottes Willen“, schnaubte Allegri.