Israel gedachte Mord an Yitzhak Rabin vor 20 Jahren

Jerusalem (APA/dpa) - Genau 20 Jahre nach dem Mord an Yitzhak Rabin hat Israel seines früheren Ministerpräsidenten gedacht. Zeitungskommenta...

Jerusalem (APA/dpa) - Genau 20 Jahre nach dem Mord an Yitzhak Rabin hat Israel seines früheren Ministerpräsidenten gedacht. Zeitungskommentatoren beschäftigten sich am Mittwoch ausführlich mit den Folgen des Mords und dem politischen Erbe des Friedensnobelpreisträgers. Der jüdische Fanatiker Yigal Amir hatte Rabin am 4. November 1995 nach einer Großkundgebung in Tel Aviv mit drei Schüssen getötet.

Er wollte damit weitere Gebietsabtritte an die Palästinenser vor allem im Westjordanland verhindern. Amir sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab. Der Film „Rabin: The Last Day“ des Regisseurs Amos Gitai feiert am Mittwoch in Israel Premiere. Gitai sieht Israel heute nach dem Erstarken der politischen Rechten in einem Zustand der Lähmung und Ausweglosigkeit.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kondolierte dem israelischen Volk zum 20. Todestag Rabins, den er als „heldenhaften Mann des Friedens“ beschrieb. Rabin habe sein Leben der Sicherheit seines Heimatlandes gewidmet. Er habe Mut gezeigt, als er ernsthafte Friedensverhandlungen mit den Palästinensern aufnahm. „Rabin wurde wegen dieses Schrittes von vielen verunglimpft und in dem Moment eines historischen Durchbruchs von einem Gegner des Friedensprozesses ermordet“, sagte Ban. „In den Jahren danach haben Terrorismus, Siedlungsausbau und der Stopp des Friedensprozesses immer wieder die Hoffnungen zerstört.“

Die prominente israelische Friedensaktivistin Anat Hoffmann bezeichnete die Ermordung Rabins im Interview mit dem „Standard“ (Mittwoch-Ausgabe) als „vielleicht erfolgreichstes Attentat der Welt“. Die Ermordung von Martin Luther King oder John F. Kennedy habe den Lauf der Geschichte nicht verändert, „Rabins Tod sehr wohl“, so Hoffmann, die kritisiert, dass Israel zu wenig gegen eigene Fanatiker vorgehe. Es sei falsch den Attentäter totzuschweigen. „Er ist stolz darauf, dass er mit rabbinischer Unterstützung gehandelt hat. Diese Art des messianischen Fanatismus wird Israel noch zerstören, und wir wehren uns dagegen nicht genug.“