China verbraucht noch mehr Kohle als bisher angenommen
Die chinesischen Behörden haben ihre Daten für mehrere Jahre um bis zu 17 Prozent angehoben. Alleine für 2012 wurden ursprünglich 600 Millionen Tonnen zu wenig angegeben.
Peking - China hat offenbar über Jahre hinweg deutlich zu niedrige Werte für den Kohleverbrauch des Landes angegeben. Die Statistikbehörde habe die Angaben für mehrere Jahre in ihrem jüngsten Jahrbuch um bis zu 17 Prozent angehoben, berichtete die US-Tageszeitung „New York Times“ am Mittwoch.
Allein für das Jahr 2012 sei die Angabe für den Kohleverbrauch um 600 Millionen Tonnen angehoben worden - mehr als 70 Prozent des US-Jahresverbrauchs. Der Kohlendioxidausstoß Chinas könnte damit um einen kompletten Jahreswert Deutschlands über den bisherigen Annahmen liegen.
Auf Anfrage bestätigte die chinesische Statistikbehörde die Angaben zunächst nicht. Der jüngste Jahresbericht des Amts wurde zudem nicht zugänglich gemacht. Zhou Fengqi, ein Berater der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission sagte allerdings: „Die neuen Zahlen sind genauer als zuvor.“ Die Diskrepanzen sind demnach auf fehlende Zahlen aus einigen Provinzen zurückzuführen.
Erst am Montag hatten Chinas Staatschef Xi Jinping und der französische Präsident François Hollande in Peking vereinbart, sich bei der UN-Klimakonferenz in Paris für „ein ehrgeiziges und rechtlich bindendes Abkommen“ einzusetzen. Als der größte Emittent von klimaschädlichen Gasen ist China ein zentraler Akteur bei dem UN-Klimagipfel im Dezember. Von seinen Zusagen hängt auch das Verhalten anderer wichtiger Länder ab. (APA/AFP)