Rupprechter in Japan auf Exportsteigerungen aus

Wien/Tokio (APA) - Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) befindet sich derzeit unter anderem im Sinne einer Exportoffe...

Wien/Tokio (APA) - Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) befindet sich derzeit unter anderem im Sinne einer Exportoffensive für Lebensmittel, Umwelt- und Forsttechnologie auf Arbeitsbesuch in Japan. Angestrebt ist etwa eine Exportbewilligung für heimisches Rindfleisch nach Japan, die es seit dem BSE-Skandal nicht mehr gibt.

Im Telefonat mit der APA am Mittwoch bezeichnete Rupprechter Japan deswegen als „absolut interessanten Exportmarkt, weil das Land eines der reichsten der Welt ist“. Österreich habe schon einen positiven Agrarhandelssaldo mit Japan und mit den Arbeitsgesprächen und Veranstaltungen mit heimischen Firmen bei der Reise in Japan wolle man das Momentum nutzen und Schwung in die Entwicklungen bringen, die man forcieren wolle.

So erhielt Rupprechter bei einem Treffen mit dem japanischen Agrarminister Hiroshi Moriyama zufolge das Versprechen, dass die japanischen Behörden rasch aus Österreich bereits übermittelte Veterinärzeugnisse im Sinne des Rindfleischexports prüfen würden.

Mit Schweinefleisch, Fruchtsäften, Süßem und Wein macht Wien mit Tokio bereits gute Geschäfte, die man ausbauen will. Rupprechter war voll des Lobes für einen „Showcase“ heute in Tokio mit dem Thema österreichische Lebensmittel. 50 heimische Firmen präsentierten ihre Produkte Business to Business und das Interesse sei groß gewesen, so der Minister, der der Außenwirtschaft Austria für die Organisation dankte.

Morgen, Donnerstag, gibt es dann in Nagano noch einen Showcase - diesmal aber nicht für die Lebensmittel, sondern zum Thema Biomasse, Forst-Holzwirtschaft und Erneuerbare Energien mit 40 österreichischen Firmen. „Sehr viele japanische Partnerfirmen haben großes Interesse an erneuerbaren Energien und dem Know-how der Österreicher“, so Rupprechter. Japan suche nach der Atomkatastrophe in Fukushima auch nach neuen Strategien. Hier erhofft sich Österreich gute Geschäfte.

In einem Arbeitsgespräch mit der japanischen Umweltministerin Tamayo Marukawa hat Rupprechter darauf hingewiesen, dass „wir Japan davon überzeugen wollen, dass es im Energiemix nicht die Atomkraft wieder forciert, sondern Erneuerbare Energieträger“. Kern des Gesprächs war eine Kooperation zwischen Österreich und Japan bei Erneuerbaren Energieträgern, dahingehend werde die japanische Ministerin Anfang 2016 einer Einladung Rupprechters nach Österreich folgen. Es gehe um Wasserkraft, Photovoltaik, Windenergie, Biomasse, Geothermie und Solarenergie.

Der hohe heimische Anteil erneuerbarer Energien habe die japanische Amtskollegin „beeindruckt“, so Rupprechter. Auf APA-Nachfrage sagte er auch, dass er gegenüber Marukawa die „Besorgnis zum Ausdruck gebracht“ habe, dass zuletzt im Land der aufgehenden Sonne auch wieder Atomblöcke ans Stromnetz gegangen sind. Im Gespräch mit Marukawa waren auch die Klimaverhandlungen in Paris Thema. „Paris darf nicht der Endpunkt der Verhandlungen sein, sondern der Startschuss für eine neue und ambitionierte globale Klimaschutzpolitik“, so Rupprechter.

Rupprechter traf auch mit Vertretern der japanischen Anti-Atombewegung zusammen. Auch hier waren Erneuerbare Energien und die Energiewende, aber auch der Klimawandel Thema.

(Das Gespräch führte Philip Stotter/APA)

~ WEB http://wko.at ~ APA410 2015-11-04/14:54