Tierversuche: Ministerium sieht in Kriterienkatalog „faire Balance“
Wien (APA) - Das Wissenschaftsministerium verteidigt in einer Aussendung den Entwurf zur Verordnung des Tierversuchs-Kriterienkataloges gege...
Wien (APA) - Das Wissenschaftsministerium verteidigt in einer Aussendung den Entwurf zur Verordnung des Tierversuchs-Kriterienkataloges gegen die am Mittwoch vorgebrachte Kritik von Tierschützern. Der Entwurf sei unter Einbeziehung relevanter Stakeholder entstanden, bringe „zusätzliche Objektivität“ und wahre „eine faire Balance zwischen den legitimen Interessen von Tierschutz, Forschung und Wirtschaft“.
Die Grundlage für den Entwurf bildete ein dreijähriges wissenschaftliches Projekt, das im Auftrag des Ressorts vom Messerli-Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt wurde. Es habe sich aber gezeigt, „dass sich nicht alle theoretischen Empfehlungen in dieser Form in der Praxis umsetzen lassen. Die Vorschläge zur Quantifizierung bzw. Berechnung von Schaden und Nutzen eines Tierversuches haben die objektiven Anforderungen nicht erfüllt, eine einheitliche Berechnung für alle möglichen Projekte zu gewährleisten“. Die Anzahl der zu beantwortenden Fragen habe man „durch inhaltliche Zusammenfassung und Vermeidung von Redundanzen ohne Qualitätsverlust reduziert“.
Auch der Fachverband der Chemischen Industrie hält die „Verwendung eines mathematischen Modells im Sinne einer zahlenmäßigen Gewichtung bei einer Schaden-Nutzenanalyse“ für „nicht umsetzbar“. Der nunmehr vorgeschlagene Kriterienkatalog stelle auch ohne mathematische Gegenüberstellung immer noch „eine zu umfangreiche bürokratische Zusatzbelastung dar“.