OMV - Analysten erwarten Verlust wegen Einmaleffekt

Wien (APA) - Für die am Donnerstag anstehenden Geschäftszahlen zum dritten Quartal der OMV rechnen die Analysten der Erste Group, Raiffeisen...

Wien (APA) - Für die am Donnerstag anstehenden Geschäftszahlen zum dritten Quartal der OMV rechnen die Analysten der Erste Group, Raiffeisen Centrobank (RCB) und Societe Generale (SocGen) beim heimischen Öl- und Gaskonzern trotz des anspruchsvollen Umfeldes mit soliden Ergebnissen. Allerdings würden die Zahlen durch eine Milliarden-Abschreibung verzerrt.

Für den um Lagereffekte bereinigten Nettogewinn (CSS Nettoprofit) wird im Schnitt ein Zuwachs um 12 Prozent auf 316,0 Mio. Euro gesehen. Das Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 287,0 Mio. Euro. Im Durchschnitt rechnen die Analysten für das dritte Quartal mit einem um Lagereffekte bereinigten operativen Ergebnis (CSS Ebit) von 392,0 Mio. Euro. Das entspricht einem Rückgang im Vergleich zur Vorjahresperiode von 40 Prozent.

Der bereinigte Nettoverlust wird auf 688,0 Mio. Euro geschätzt. Im Quartal zuvor lag der Wert noch mit 209,0 Mio. Euro in den schwarzen Zahlen - im dritten Quartal 2014 waren es gar noch 232,0 Mio. Euro. Grund dafür sei eine Abschreibung von einer Milliarde im Upstream-Geschäft, was zuvor vom Unternehmen angekündigt worden war, wie die Experten der Erste Group schreiben. Eine Auszahlung einer Versicherung für Rohölschutz sollte den schwachen Rohstoffpreis um rund 60 Mio. Euro ausgleichen, konstatieren die Experten der Raiffeisen Centrobank.

Die Analysten der Societe Generale sehen vor allem zwei Gründe für das verbesserte Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum: Einerseits würde die OMV von niedrigeren Steuern profitieren. Andererseits sei der Beitrag der Tochterfirma Borealis im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Vorquartal dürfte der Borealis-Beitrag zum OMV-Ergebnis allerdings gefallen sein, wie die Analysten der Erste Group schreiben.

Das Upstream-Geschäft (Exploration und Produktion, E&P) litt unter den niedrigen Ölpreisen sowie unter der niedrigeren Produktionsmenge aufgrund der Produktionsrückgänge in Rumänien und der Nordsee, schreiben die Erste-Analysten.

Allerdings dürfte die Sparte Raffinerien und Marketing (R&M) erfreuliche Ergebnisse aufweisen. Die Erste-Experten gehen davon aus, dass der Sektor seine Profitabilität verbessern wird.

Hingegen blieben die „electricity spreads“ (Differenz von Strompreis und Gaskosten bei der Stromerzeugung) weiter unter Druck. Daher sind sich die Experten einig, einen Verlust im Bereich Gas und Power (G&P) zu sehen.

OMV-Analystenschätzungen für das dritte Quartal 2015 (in Mio. Euro):

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Erste RCB SocGen Durchschnitt Vorjahr Veränderung CCS* EBIT 405,00 403,00 368,00 392,00 656,00 -40% Clean CCS* 325,00 343,00 280,00 316,00 281,00 12% Nettoprofit Nettoprofit -675,00 -701,00 n.v. -688,00 232,00 n.v. a.m. ~ (*) um Lagereffekte bereinigt (CCS)

~ ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com ~ APA512 2015-11-04/16:31