Europas Leitbörsen schließen ohne klare Richtung

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Mittwoch ohne klare Richtung beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um mo...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Mittwoch ohne klare Richtung beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um moderate 0,10 Prozent auf 3.439,16 Einheiten. Das Thema des Tages war der Abgas-Skandal bei Volkswagen (VW), der mit dem Eingeständnis von „Unregelmäßigkeiten“ beim Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) am Dienstagabend neue Dimensionen erreicht hatte.

Im Frühhandel hatten positive Vorgaben aus Übersee für Unterstützung an Europas Börsen gesorgt. Kursverluste an der Wall Street zogen die europäischen Märkte jedoch am Nachmittag teilweise in die Verlustzone. Nach den Kursgewinnen vom Vortag legten die US-Börsen zur Wochenmitte eine Atempause ein, hieß es aus dem Handel.

Konjunkturseitig standen heute sowohl dies- als auch jenseits des Atlantiks die Einkaufsmanagerindizes für den Servicesektor im Fokus. In der Eurozone kletterte das Barometer im Oktober um 0,4 auf 54,1 Punkte. Die Manager bewerteten die Geschäftsaussichten damit genauso optimistisch wie im Vormonat. In den USA hellte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor im Oktober überraschend und stärker als erwartet auf.

Belastet vom VW-Abgasskandal zeigte sich der deutsche DAX deutlicher im Minus als die übrigen europäischen Börsen. Zu Handelsschluss belief sich der Abschlag auf gut ein Prozent. Der Autobauer hatte am Dienstagabend eingeräumt, dass bei rund 800.000 VW-Autos die tatsächlichen CO2-Werte höher als angegeben sein könnten. Bisher ging es in der Abgas-Affäre ausschließlich um Manipulationen bei Stickoxid-Werten. Die Aktien von Volkswagen bildeten mit minus neuneinhalb Prozent das Schlusslicht des Leitindex.

Die neue Dimension des VW-Skandals setzte auch andere Autowerte klar unter Druck. Daimler gaben 2,08 Prozent ab und BMW büßten 1,20 Prozent ein. Im französischen CAC-40 sackten Peugeot um 1,89 Prozent ab. Renault zogen dagegen um 0,84 Prozent an. Insiderinformationen zufolge drängt Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron die Autobauer Renault und Nissan zu einer Fusion. Macron strebe einen Deal noch vor den Parlamentswahlen 2017 an, und die französische Regierung wolle dabei die Bedingungen vorgeben, hieß es.

Auf der Gewinnerseite standen dagegen ING Groep, die mit plus 2,02 Prozent der beste Wert im Euro-Stoxx-50 waren. Das niederländische Kreditinstitut hat seinen Gewinn im dritten Quartal leicht gesteigert. Vor Steuern legte das bereinigte Ergebnis gegenüber der Vorjahresperiode von 1,49 auf 1,5 Mrd. Euro zu und konnte damit die Analystenschätzungen übertreffen.

In Zürich sackten Barry Callebaut um mehr als zehn Prozent ab. Der Schokoladenhersteller hat im Geschäftsjahr 2014/15 weitere Marktanteile hinzugewonnen. Die Verkaufsmenge wuchs um 4,5 Prozent auf 1,79 Millionen Tonnen. Allerdings fiel wegen Währungsverlusten, höheren Kakaopreisen und Steuern der Jahresgewinn um 5,9 Prozent niedriger aus als im Vorjahrezeitraum.

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Index Änderung Änderung Zuletzt

Punkte Prozent Wien ATX 2.432,56 -10,98 -0,45 2.443,54 Frankfurt DAX 10.845,24 -105,91 -0,97 10.951,15 London FT-SE-100 6.412,88 29,27 0,46 6.383,61 Paris CAC-40 4.948,29 12,11 0,25 4.936,18 Zürich SPI 9.163,99 15,56 0,17 9.148,43 Mailand FTSEMIB 22.312,63 -146,82 -0,65 22.459,45 Madrid IBEX-35 10.473,50 8,30 0,08 10.465,20 Amsterdam AEX 468,84 1,99 0,43 466,85 Brüssel BEL-20 3.609,71 -0,09 -0,00 3.609,80 Stockholm SX Gesamt 1.529,43 21,98 1,46 1.507,45 Europa Euro-Stoxx-5 3.439,16 -3,52 -0,10 3.442,68

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Euro-Stoxx 357,77 -0,42 -0,12 358,19 ~

~ ISIN EU0009658145 ~ APA577 2015-11-04/18:05