Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Ausweitung des Abgasskandals beim Autobauer Volkswagen hat am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutli...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Ausweitung des Abgasskandals beim Autobauer Volkswagen hat am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch deutliche Spuren hinterlassen. Die VW-Vorzugsaktie brach zeitweise wieder prozentual zweistellig ein und zog auch die Papiere anderer Autofirmen mit nach unten, sodass dem DAX der Sprung über die Marke von 11.000 Punkten verwehrt blieb.
Am Nachmittag trübte sich die Stimmung zusätzlich ein, da die US-Börsen schwächelten. Mit einem Abschlag von 0,97 Prozent auf 10.845,24 Punkten ging das deutsche Börsenbarometer schließlich aus dem Tag.
Der Technologiewerte-Index TecDAX büßte 1,35 Prozent auf 1.796,77 Punkte ein, während der MDAX der mittelgroßen Werte sich mit minus 0,13 Prozent auf 21.188,41 Punkten recht stabil hielt. Die leichten Abgaben der US-Börsen gingen interessanterweise einher mit guten US-Konjunkturdaten und einem neuen Dreimonatstief im Euro“, kommentierte Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Dies dürfte erneut Spekulationen angeheizt haben, dass es noch in diesem Jahr den lang erwarteten ersten Zinsschritt in der weltweit größten Volkswirtschaft geben werde.
Unter den Einzelwerten im DAX standen erneut die VW-Aktien unter Beschuss. Mit einem Abschlag von 9,50 Prozent beendeten sie den Handel und hielten sich damit knapp über 100 Euro. Der Abgasskandal erreichte wegen nun auch eingeräumter Unregelmäßigkeiten bei den klimaschädlichen CO2-Werten eine neue Dimension. Analyst Stephen Reitman von der Societe Generale etwa schätzt die Gesamtkosten für VW durch die Skandale inzwischen auf 32 Milliarden Euro.
Daimler, BMW und auch der Zulieferer Conti wurden von den neuen negativen Nachrichten ebenfalls belastet und gaben im DAX zwischen 1,2 und 2,1 Prozent nach. Die Papiere von Leoni verloren am MDAX-Ende 3,30 Prozent. Der Branchenindex litt als europaweit schwächster Sektor mit 2,26 Prozent unter dem VW-Debakel. Dagegen konnte auch der starke Quartalsbericht der Norma Group nichts ausrichten, der die Aktien des Anbieters von Verbindungstechnik für die Autoindustrie mit plus 5,56 Prozent an die MDax-Spitze katapultierte.
Ein starkes Wachstum im Geschäft mit Haut- und Körperpflegeprodukten schob dagegen die Papiere von Beiersdorf auf ein Rekordhoch bei 88,00 Euro. Den Tag beendeten die Aktien des Nivea-Herstellers mit plus 2,90 Prozent nur 40 Cent darunter.
Ein erfreulicher Geschäftsbericht und eine leicht verbesserte Umsatzprognose verhalfen den Aktien des Medienunternehmens Axel Springer zu Kursgewinnen von 0,64 Prozent. Im TecDAX dagegen wurde gerätselt, warum die Aktien des Biotech-Unternehmens Morphosys nach als unspektakulär bezeichneten Quartalszahlen einbrachen. Zeitweise fielen sie unter 50 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte 2013. Zum Handelsschluss stand letztlich ein Minus von 6,18 Prozent auf 52,52 Euro zu Buche.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA579 2015-11-04/18:10