Börse Frankfurt dreht im Frühhandel ins Minus

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach einem freundlichen Start ist der DAX am Donnerstag schnell wieder ins Minus gerutscht. Der deutlich e...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Nach einem freundlichen Start ist der DAX am Donnerstag schnell wieder ins Minus gerutscht. Der deutlich erholte Eurokurs drückt einem Händler zufolge auf die Stimmung. Er dämpft die Gewinnaussichten im Export. Der deutsche Leitindex fiel am Morgen um 0,32 Prozent auf 10.810,97 Punkte. Im Fokus steht vor allem die Flut an Quartalsbilanzen.

Die belastenden Aussagen von Fed Chefin Janet Yellen aus den USA vom Vorabend wirkten noch nach, sagte Analyst Markus Huber vom Londoner Investmenthaus Peregrine & Black. Nicht ganz unerwartet sei sie weiterhin bereit, im Dezember die Zinsen anzuheben, nachdem sich die Lage in China und allgemein an den Finanzmärkten stabilisiert habe. Vor den US-Arbeitslosenzahlen am Freitag seien die Anleger daher vorsichtig.

Top-Wert im DAX waren Adidas-Aktien mit einem Plus 4,53 Prozent. Europas größter Sportartikelhersteller erhöhte seine Prognosen dank der gut verlaufenden Geschäfte in China, Westeuropa und auch Nordamerika. Die Papiere von Heidelbergcement kletterten um 1,38 Prozent nach oben - ebenfalls nach Geschäftszahlen. Die Ergebnisse des Baustoffkonzerns trafen die Erwartungen, die Ziele wurden bestätigt.

Ans Indexende rutschten dagegen T-Aktien mit minus 2,50 Prozent. Insgesamt enthält der Quartalsbericht der Telekom einem Händler zufolge zwar keine Ausreißer. Allerdings gebe es Gewinnmitnahmen. Die Aktien hatten zuletzt nach einer starken Erholung bereits an Dynamik verloren.

Negativ reagierten auch die Aktien der Munich Re mit minus 1,69 Prozent auf ein deutlich enttäuschendes Abschneiden des weltgrößten Rückversicherers im dritten Quartal. Analysten hatten klar mehr erwartet. Als Grund führte der Vorstand unter anderem hohe Wertverluste bei Aktien und Rohstoff- und Inflationspapieren an.

Brenntag-Papiere brachen nach einer Prognosesenkung um fast 10 Prozent ein. Der Chemikalienhändler wird wegen einer abkühlenden Wirtschaft weltweit vorsichtiger für das Gesamtjahr und kappt sein Gewinnziel. In den ebenfalls bekannt gegebenen Übernahmen in Nordamerika sieht ein Börsianer indes keinen Kurstreiber.

TAG Immobilien verbilligten sich im MDax ebenfalls um 2,43 Prozent. Zwar profitiert der Konzern weiter von gestiegenen Wohnungspreisen, einem geringeren Leerstand sowie Zukäufen. Bei der für Immobilienunternehmen wichtigen operativen Kenngröße FFO I (Funds from Operations) musste er aber etwas zurückrudern.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA118 2015-11-05/09:43