Name Ellmau steht in Peru für Hoffnung und Hilfe
Das Katholische Bildungswerk in Ellmau unterstützt peruanische Seelsorgeschwestern, die den Ärmsten der Armen helfen.
Von Wolfgang Otter
Ellmau –Die Gemeinde Ellmau ist bei Wintersportlern europaweit ein Begriff und, seit der TV-Bergdoktor dort ordiniert, in Deutschland geradezu berühmt. Nur wenige dürften jedoch wissen, dass es in Peru eine Missionsstation namens San Cristóbal/Ellmau gibt. Das Geld für die Station im Elendsviertel in Lima wurde nämlich in der Kaisergemeinde durch diverse Aktionen gesammelt, genauer gesagt von Monika Trippold und dem Team des Ellmauer Katholischen Bildungswerkes. Als Dank dafür entschieden sich die Missionsschwestern, die Gemeinde zu ehren. Wobei die Schwestern mittlerweile an die 40 Stationen in Südamerika betreuen.
Begonnen hat alles vor sechs Jahren mit einer E-Mail, die an die Pfarre Ellmau geschickt wurde. „Es war ein Hilferuf“, erzählt Monika Trippold. Darin schilderten die „Missionarinnen vom lehrenden und sühnenden Heiland“, wie die peruanischen Seelsorgeschwestern genau heißen, die Situation der Menschen im teils unzugänglichen Hochland von Peru. Die Missionsschwestern wurden von Trippold zu einem Vortrag nach Ellmau eingeladen. „Sie pilgern durch Österreich und Deutschland, um Geld zu sammeln. Sie erhalten nämlich kaum Zuwendungen. Einige Schwestern, die unterrichten, bekommen einen bescheidenen Lohn, mit dem sie dann das Leben der anderen mitbezahlen“, weiß Trippold.
Die Hauptaufgabe der Schwestern ist, dort, wo in abgelegenen Ortschaften in Peru Geistliche fehlen, in der Seelsorge zu arbeiten. Dazu waren sie vor mehr als 50 Jahren von Bischof Kaiser (Hiltruper Missionar) und Schwester Willibordis (Hiltruper Missionsschwester) gegründet worden. Aber auf den teils nur per Pferd oder zu Fuß zurücklegbaren Wegen in die total verarmten Dörfer nehmen sie nicht nur das Evangelium, sondern auch Essen und Bekleidung mit. Zudem arbeiten sie als Krankenschwestern, Altenpflegerinnen und Lehrerinnen in den Bergdörfern. So ist das in Tirol und anderen Ländern gespendete Geld auch Überlebenshilfe, da es für die Ärmsten der Armen verwendet wird.
Darüber berichteten kürzlich Schwester Vlavia und Schwester Immaculata, die aus Peru nach Ellmau gekommen sind. Dabei entstand auch die Idee für ein ganz besonderes Erlebnis für die beiden Ordensfrauen. Moderne Lifte sind ihnen unbekannt, die einzigen fragilen Bauwerke sind als Überquerungshilfen über Flüsse angelegt. Und dabei müssen sich die Frauen selbst an einem Seil ziehen. Für Trippold beste Gelegenheit, ihnen den Kufsteiner Kaiserlift vorzustellen. Kurz vor der Winterpause der Aufstiegshilfe ging es damit in die Höhe. „Für die beiden ein unglaubliches Erlebnis, dass der von selbst fährt“, erzählt Trippold. „Dabei war es auch ein bisschen ein Durchschnaufen für die Schwestern, bevor sie in den nächsten Ort zum nächsten Vortrag reisten.“
Wer den peruanischen Seelsorgeschwestern helfen will: IBAN AT58 1860 0002 1065 1875, BIC/SWIFT VKBLAT2L, Volkskreditbank AG. AT-4020 Linz. Erreichbar sind die Ordensfrauen in Peru unter der E-Mail-Adresse conventocenaculo@outlook.com.