Hilfsbereitschaft im Ort nährt „Sautner Hoffnung“
Seit Mai kümmert sich ein privater Verein um den Asylalltag der Schutzsuchenden in Sautens. Man zählt schon 28 Mitglieder.
Von Alexander Paschinger
Sautens –Im September des Vorjahres zogen die ersten Flüchtlinge in den Sautner Hof ein. Der Info-Abend der Gemeinde fand erst im Februar statt. „Aber man merkte bei der Veranstaltung damals, dass es einige gleichgesinnte Personen im Ort gibt, die unbedingt etwas für die Asylwerber tun oder ihnen helfen wollen“, schildert Gemeindearzt Wolfgang Frick. Man sprach sich zusammen, holte Anleihen über den Vinzenzverein, knüpfte Kontakt zum Flüchtlingsheim St. Gertraudi – und hob im Mai den eigenen Verein „Sautner Hoffnung“ aus der Taufe. Frick wurde Obmann, Jörg Pischel Schriftführer und inzwischen zählt der Verein schon 28 Mitglieder. „Es geht uns um Integration und Unterstützung von Asylwerbern und anerkannten Flüchtlingen“, umreißt Frick das Vereinsziel.
Er selbst hatte gleich zu Beginn Kleidung in der Ordination zu sammeln, inzwischen ist das ins Freischwimmbad verlagert worden. „Jeden ersten Samstag im Monat nehmen wir Sach- und Kleiderspenden an“, erzählt Frick. Fahrräder bleiben übrigens im Eigentum des Vereins: „Die stellen wir den Flüchtlingen aber hier in Sautens zur Verfügung.“
Ein zweiter Aufgabenbereich sind unterstützende Deutschkurse. „Da helfen wir aber auch in Fragen der Staatskunde weiter“, ergänzt Pischel.
Der dritte große Bereich betrifft die Wohnungs- und Arbeitssuche bei anerkannten Flüchtlingen. „Wichtig ist uns dabei die Verbindung – erst geht es um die Arbeitsstelle und dann um die Wohnung“, setzt Frick Prioritäten. Dazu kommt die Begleitung im Asylalltag wie Behördengänge und ein Patenschaftsprojekt bis hin zur Hilfe bei der Familienzusammenführung.
Wichtig ist den beiden auch das Projekt Nachbarschaftshilfe: Da können Privatpersonen über den Verein „Vinzihand“ Hilfe anfordern. Jene Asylwerber, die die Arbeit verrichten, erhalten dafür keine Bezahlung, sondern Gutscheine in günstigen Geschäften – und sie sind über den Verein unfallversichert.
„Die Hilfsbereitschaft im Ort ist enorm – vor allem bei älteren Personen“, erklärt der Sprengelarzt. Jetzt werde einmal gearbeitet. Denn „jeder Neuzugang bei den Asylwerbern ist eine neue Herausforderung“. Derzeit leben 26 Asylwerber in der 1500-Seelen-Gemeinde.