EU-Herbstprognose: Kommission spricht von „moderater Erholung“
Brüssel (APA) - Die EU-Kommission sieht eine „moderate Erholung“ der Wirtschaft in der Europäischen Union. Die am Donnerstag präsentierte He...
Brüssel (APA) - Die EU-Kommission sieht eine „moderate Erholung“ der Wirtschaft in der Europäischen Union. Die am Donnerstag präsentierte Herbstprognose zeigt für das laufende Jahr mit einem Wachstum von 1,9 Prozent zwar ein leicht besseres Wachstum im Durchschnitt aller 28 EU-Staaten, für 2016 wird aber mit 2,0 Prozent ein geringfügig schlechterer Wert erwartet als noch im Frühjahr angenommen.
So hatte die Frühjahrsprognose für das laufende Jahr nur 1,8 Prozent für 2015, aber 2,1 Prozent für 2016 prognostiziert. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, erklärte in Brüssel, das Wachstum werde hauptsächlich durch temporäre Faktoren wie niedrige Ölpreise, einen schwächeren Euro-Wechselkurs und die konjunkturfreundliche Geldpolitik der EZB gestützt. Die Eurozone habe sich gegenüber externen Entwicklungen wie dem Rückgang des Welthandels als widerstandsfähig erwiesen „und das ist ermutigend“.
Um die wirtschaftliche Erholung aufrecht zu erhalten und zu stärken, müssten die günstigen temporären Rahmenbedingungen genutzt werden, damit solide Staatsfinanzen erreicht werden, die Investitionstätigkeit gefördert und Strukturreformen durchgeführt werden können. Dies bedeute auch eine Zunahme der Wettbewerbsfähigkeit. Wichtig sei aber auch, die Flüchtlingskrise „entschieden und gemeinsam zu bewältigen“.
EU-Wirtschafts- und Steuerkommissar Pierre Moscovici meinte etwas optimistischer, dass die Wirtschaft auf Erholungskurs bleibe. Allerdings würden vor allem in der Eurozone die Volkswirtschaften sich nicht rasch genug einander annähern. Große Herausforderungen blieben bestehen, wie die Schaffung von Arbeitsplätzen, unzureichende Investitionen und die anhaltend hohe private und öffentliche Verschuldung.