Wachstumssprung von 30 Prozent für Welser Logistikanlagenbauer TGW
Wels (APA) - Der Welser Logistikanlagenbauer TGW hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 30. Juni) einen Wachstumssprung von fast 30 Prozent ...
Wels (APA) - Der Welser Logistikanlagenbauer TGW hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 30. Juni) einen Wachstumssprung von fast 30 Prozent hingelegt. Der Umsatz stieg von 370, 6 Mio. Euro auf 475 Mio. Euro (2014/15), das Betriebsergebnis (Ebit) von 15,4 auf 29,2 Mio. Euro. Die Strategie der Internationalisierung sei „wesentlicher Beitrag zum Erfolg“, so TGW-Präsident Georg Kirchmayr vor Journalisten.
Noch bis vor 15 Jahren, als Kirchmayr das Familienunternehmen von seinem Schwiegervater übernahm, war es ausschließlich in Deutschland und Österreich tätig. Mittlerweile agiert es weltweit mit Niederlassungen in 15 Ländern. TGW betreibt in Europa, USA und seit diesem Jahr auch in China Produktionsstätten. „Die gesamte Expansion wurde zur Gänze aus dem Cash-Flow finanziert“, betonte Kirchmayr. Der strategische Wandel habe „profitabel umgesetzt“ werden können.
Bei den Aufträgen erzielte TGW im Geschäftsjahr 2014/15 einen Rekordwert von 550 Mio. Euro. Dazu beigetragen hat der bisher größte Auftrag in der Geschichte des Unternehmens: eine neue Verteilzentrale für die Coop-Gruppe in Schafisheim in der Schweiz für 100 Millionen Euro, die 2016 fertig sein wird. Weiters erhielt TWG noch einen 60 Mio. Euro Auftrag für ein Distributionszentrum der Modekette Mango in Spanien. Wenn auch deutlich kleiner, aber imageträchtig, ist die Errichtung einer Verteilerzentrale in Brasilien (5 Mio. Euro) für den Sportartikelhersteller adidas zur Abwicklung der olympischen Spiele 2016.
Auch die Aussicht auf das kommende Jahr stimmte den Präsidenten zuversichtlich. So seien bereits zu Beginn des neuen Geschäftsjahres „70 Prozent der Betriebsleistung in den Büchern“. Er rechnet mit einen Umsatz von 570 Mio. Euro. Das Ebit werde „man halten können“. Einer der „wichtigsten Treiber“ sei der Onlinehandel. So bietet TGW den Firmen bis zum Versand fix-fertige Lösungen an. Die großen Herausforderungen seien hier die Geschwindigkeit sowie das Handling bei den Retouren. Erfahrungsgemäß gingen zwischen 50 und 70 Prozent der Bestellungen in der Bekleidungsbranche zurück. Hier gelte es etwa ein Erfassungssystem zu liefern, das gleichzeitig den Rückgang mit den neuen Bestellungen verknüpfte, um so den tatsächlichen Warenbestand zu haben, umriss Kirchmayr eine Aufgabenstellung.
Wegen des Unternehmenswachstums suche man „händeringend“, so Kirchmayr, 330 neue Mitarbeiter, 180 davon am Hauptsitz in Wels. Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr waren insgesamt 2.350 Personen angestellt. Aber auch die Firmenzentrale expandiert. In Marchtrenk bei Wels wird auf einem neu erworbenen 75.000 Quadratmeter großen Areal in den nächsten drei Jahren als erster Schritt ein neuer Gebäudekomplex von rund 10.000 Quadratmetern entstehen.