Tötungsprozess gegen Ägyptens Ex-Machthaber Mubarak vertagt
Kairo (APA/dpa) - Ägyptens oberstes Gericht hat den Berufungsprozess gegen Ex-Machthaber Hosni Mubarak wegen der Tötung von mehr als 800 Dem...
Kairo (APA/dpa) - Ägyptens oberstes Gericht hat den Berufungsprozess gegen Ex-Machthaber Hosni Mubarak wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten auf Jänner vertagt. Das entschied der Richter am Donnerstag zum Auftakt der Neuauflage des Verfahrens.
Nach der offiziellen Begründung sollen die Behörden Zeit bekommen, einen anderen Verhandlungsort zu finden. Dichter Nebel und Sicherheitsbedenken hatten zuvor verhindert, dass der kranke Ex-Präsident aus einem Kairoer Militärkrankenhaus zum Gerichtssaal gebracht werden konnte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 87-Jährigen vor, im Frühjahr 2011 während der Massenproteste gegen ihn einen Schießbefehl erteilt zu haben. Die Demonstrationen auf dem Kairoer Tahrir-Platz zwangen den langjährigen Präsidenten damals schließlich zum Rücktritt.
Das Innenministerium hatte das Gericht ersucht, den Prozess in einen hochgesicherten Verhandlungssaal in einer Polizeiakademie außerhalb Kairos zu verlegen, wie die staatliche Nachrichtenseite Al-Ahram berichtete. Der Prozess soll nun am 21. Jänner fortgesetzt werden.
In einem ersten Prozess wegen der Tötung von Demonstranten war Mubarak 2012 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Berufungsgericht hob das Urteil jedoch auf und ordnete ein neues Verfahren an. Vor etwa einem Jahr ließ ein Strafgericht die Anklage dann fallen. Allerdings entschied das oberste Berufungsprozess später erneut, dass das Verfahren wieder aufgenommen werden müsse.
Im vergangenen Mai waren Mubarak und seine Söhnen Alaa und Gamal in einem anderen Prozess wegen Korruption zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt worden. Auch dieser Fall könnte noch einmal vor ein Berufungsgericht kommen.