Schwaches Geschäft mit Stahlindustrie belastet Grafitkonzern SGL

Wiesbaden (APA/Reuters) - Schwächere Geschäfte mit der Stahlindustrie machen dem deutschen Spezialgrafithersteller SGL Carbon weiter zu scha...

Wiesbaden (APA/Reuters) - Schwächere Geschäfte mit der Stahlindustrie machen dem deutschen Spezialgrafithersteller SGL Carbon weiter zu schaffen. Weil China weiter die Auslandsmärkte mit Hochofenstahl schwemme und der Preisdruck für Grafitelektroden anhalte, sei der Umsatz im Kerngeschäft in den ersten neun Monaten zurückgegangen, teilte das Wiesbadener Unternehmen am Donnerstag mit.

SGL gelang es nur durch ein gutes Karbon-Geschäft, den Konzernerlös stabil bei 988 Mio. Euro zu halten. In der Bilanz negativ nieder schlug sich zudem der verlustreiche Verkauf der US-Tochter Hitco an den kanadischen Flugzeugteilebauer Avcorp. Wegen hoher Sonderabschreibungen wies SGL deshalb einen Nettoverlust von 105,6 Mio. Euro, nach 91,5 Mio. Euro im Vorjahr aus. Operativ konnte sich SGL aber durch Kostensenkungen Luft verschaffen und das Betriebsergebnis deutlich verbessern.

An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Die Aktien rutschten um bis zu 3,5 Prozent. Bereits am Mittwoch hatten die Papiere rund 12 Prozent ihres Wertes eingebüßt, nachdem Firmenchef Jürgen Köhler vor einem deutlichen Ergebnisrückgang im Jahr 2016 und einem Verlust im Grafitelektrodengeschäft gewarnt hatte. Bis Mitte 2016 will Köhler nun die Sparte Performance Products, die das Geschäft mit Grafitelektroden umfasst, abspalten und damit ein halbes Jahr früher als bisher geplant. Auch den Sparkurs will er verschärfen. An der Prognose für 2015 hielt der Vorstand fest. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen soll demnach deutlich über den 3 Mio. Euro des Vorjahres liegen.

~ ISIN DE0007235301 WEB http://www.sglgroup.com/ ~ APA253 2015-11-05/11:43