Geheime Träume als Überschrift
Drei Opernpremieren, drei im Schauspiel. Die Salzburger Festspiele stellen ein vielseitiges Programm für 2016 vor.
Salzburg –Drei Opern-Neuinszenierungen stehen bei den Salzburger Festspielen 2016 auf dem Programm, mit der Uraufführung von „The Exterminating Angel“ von Thomas Adès nach dem Buñuel-Film „Der Würgeengel“ wird eröffnet. Weiter warten heißt es jedoch auf das 2013 angekündigte „Endspiel“ von György Kurtág – das Beckett-Stück steht aber dennoch auf dem Spielplan. Mit „Endspiel“ startet das Schauspiel-Programm, auch hier wurden drei Premieren angekündigt. Die „direktoriale Doppelspitze“ Sven-Eric Bechtolf und Präsidentin Helga Rabl-Stadler trat in dieser Funktion am Donnerstag zum letzten Mal vor die Presse. Träume seien „kein Motto, aber eine geheime Überschrift“ des Gesamtprogramms, sagte Bechtolf.
Neben dem Beckett-Drama, das Dieter Dorn als Koproduktion mit dem Burgtheater im Landestheater inszeniert, werden Shakespeares „Der Sturm“ (Deborah Warner inszeniert auf der Perner-Insel mit Hans-Michael Rehberg als Prospero, ab 2. August) und Thomas Bernhards „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ gezeigt. Gerd Heinz inszeniert Bernhards ehemaliges Skandal-Stück, das durch den „Salzburger Notlicht-Skandal“ für Aufsehen sorgte, im Landestheater (Premiere: 14. August).
Außerdem werden das szenische Melodram „Requiem für Ernst Jandl“ von Friederike Mayröcker und zwei Thomas Bernhard-Lesungen von Hermann Beil und Tobias Moretti angeboten. Der Name der neuen „Jedermann“-Buhlschaft wurde noch nicht verraten.
Bei dem am 28. Juli im Haus für Mozart zur Uraufführung kommenden Auftragswerk „The Exterminating Angel“ führt der Librettist Tom Cairns Regie, der Komponist selbst dirigiert das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Die zwei weiteren Premieren gelten der „Liebe der Danae“ von Richard Strauss im Großen Festspielhaus (Alvis Hermanis inszeniert, Franz Welser-Möst dirigiert die Wiener Philharmoniker, Krassimira Stoyanova singt die Danae, Premiere am 31. Juli) sowie – erstmals bei den Festspielen – „Faust“ von Charles Gounod (Reinhard von der Thannen übernimmt im Großen Festspielhaus Regie und Ausstattung, Alejo Pérez dirigiert die Wiener Philharmoniker, Piotr Beczala singt den Faust, Premiere: 10. August).
Die Salzburger Festspiele bieten 192 Aufführungen in 41 Tagen an 14 Spielstätten. Das Gesamtbudget (60,54 Mio. Euro) und die Vorstellungszahl sind gegenüber 2015 leicht gestiegen, die Anzahl der Neuinszenierungen (je drei in Oper und Schauspiel) ist gleich geblieben. 2016 werden 230.750 Karten zwischen 5 und 430 Euro aufgelegt. Ab 2017 ist Markus Hinterhäuser als Intendant und Bettina Hering als Schauspielchefin für das künstlerische Programm verantwortlich. (APA, TT)