Absturz - Kreml weist „Spekulationen“ über Bombenanschlag zurück

Moskau/Kairo (APA/AFP/Reuters) - Die russische Regierung hat Mutmaßungen über einen Bombenanschlag auf die am Samstag über der Sinai-Halbins...

Moskau/Kairo (APA/AFP/Reuters) - Die russische Regierung hat Mutmaßungen über einen Bombenanschlag auf die am Samstag über der Sinai-Halbinsel abgestürzte russische Passagiermaschine als „Spekulation“ zurückgewiesen. Nur eine „Untersuchung“ könne die Gründe für das Unglück ans Licht bringen, doch gebe es bisher dazu keine offiziellen „Aussagen“ der Ermittler, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag.

„Jede andere vorgeschlagene Erklärung mutet wie eine unbestätigte Information oder irgendeine Art von Spekulation an“, fügte Peskow hinzu.

Ähnlich äußerte sich der ägyptische Minister für die zivile Luftfahrt, Hossam Kamal. Die Ermittler verfügten „noch nicht über Beweise oder Daten, die die Theorie bestätigen“, dass es sich um einen Bombenanschlag handle, erklärte Kamal am Donnerstag in Kairo. Demnach wird der Flugverkehr nach Sharm el Sheikh aufrechterhalten. Am Donnerstag würden allein 23 Ankünfte aus Russland erwartet. Der Airbus A321 der russischen Gesellschaft Metrojet war in dem Badeort gestartet.

Die britische Regierung hält dagegen eine Bombenexplosion als Ursache des Absturzes der russischen Maschine für wahrscheinlich. In Washington wird dies ähnlich gesehen. Als Konsequenz setzten Großbritannien und Irland den Flugverkehr ihrer Linien mit dem ägyptischen Badeort Sharm el Sheikh am Mittwoch vollständig aus.

Der Airbus A321 war am Samstagmorgen kurz nach dem Start in Sharm el Sheikh auf dem Weg nach St. Petersburg über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Alle 224 Insassen, zumeist russische Urlauber, starben. Nach Angaben russischer Ermittler brach die Chartermaschine der russischen Fluggesellschaft Kogalimawija, die unter dem Namen Metrojet fliegt, in der Luft auseinander.

Der ägyptische Ableger der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat (IS)“ erklärte am Mittwoch erneut, er habe die Maschine zum Absturz gebracht. Ägyptische und russische Behörden bezweifeln die Version eines Abschusses. Sie weisen darauf hin, dass der IS auf der Sinai-Halbinsel nicht über Waffen verfüge, um eine in rund 9.000 Metern Höhe fliegende Maschine abzuschießen.