Tschechiens Finanzminister fühlt sich bedroht und will Polizeischutz

Prag (APA) - Der tschechische Finanzminister Andrej Babis hat Innenminister Milan Chovanec um Polizeischutz gebeten. Babis begründete seine ...

Prag (APA) - Der tschechische Finanzminister Andrej Babis hat Innenminister Milan Chovanec um Polizeischutz gebeten. Babis begründete seine Forderung mit „mehreren gefährlichen Vorfällen“, die sein Leben oder seine Familie bedroht hätten, wie die Tageszeitung „Pravo“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtete.

„Viermal wurde meine Ermordung in Auftrag gegeben. Und die albanische Mafia wollte mein Haus ausrauben“, sagte Babis dem Blatt. Der Vize-Regierungschef und Finanzminister hatte im vergangenen Jahr einen Giftbrief erhalten. Außerdem bekam der Chef der populistischen Protestpartei ANO eine Todesanzeige mit seinem Namen zugeschickt. Auch seine Lebensgefährtin Monika soll bedroht worden sein. Ein Mann habe sie auf einem Parkplatz mit einer Pistole bedroht, hieß es.

Der Milliardär und Besitzer der Holding Agrofert hat zu seinem Schutz bisher bereits private Leibwächter engagiert, die er aus eigenen Tasche bezahlt. Dem Finanzminister steht in Tschechien - im Unterschied zum Staatspräsidenten, dem Regierungschef, Außenminister, Innenminister, Justizminister und den Chefs der Parlamentskammern - nicht automatisch Polizeischutz zu.

„Meiner Meinung nach bin ich viel gefährdeter als der Premier, der Justizminister oder der Innenminister“, erklärte Babis und forderte, dass künftig alle tschechischen Finanzminister automatisch unter Polizeischutz stehen sollen. Er verwies darauf, dass sein Ressort derzeit Gesetze zur stärkeren Besteuerung des Glücksspiels und mehrere Maßnahmen gegen Steuerhinterziehungen vorbereitet und daher viele Feinde habe.