Salzburger Festspiele 2 - Shakespeare und Thomas Bernhard

Salzburg (APA) - Auch im Schauspiel sind für 2016 drei Premieren angekündigt: Neben Samuel Becketts „Endspiel“, das Dieter Dorn als Koproduk...

Salzburg (APA) - Auch im Schauspiel sind für 2016 drei Premieren angekündigt: Neben Samuel Becketts „Endspiel“, das Dieter Dorn als Koproduktion mit dem Burgtheater im Landestheater inszeniert (Premiere: 30. Juli), werden Shakespeares „Der Sturm“ (Deborah Warner inszeniert auf der Perner-Insel mit Hans-Michael Rehberg als Prospero, ab 2. August) und Thomas Bernhards „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ gezeigt.

Gerd Heinz inszeniert Bernhards ehemaliges Skandal-Stück, das durch den „Salzburger Notlicht-Skandal“ für Aufsehen sorgte, im Landestheater (Premiere: 14. August), es spielen Johanna Wokalek die Königin der Nacht, Christian Grashof den Vater und Festspiel-Chef Bechtolf den Doktor. Außerdem werden das szenische Melodram „Requiem für Ernst Jandl“ von Friederike Mayröcker und zwei Thomas Bernhard-Lesungen von Hermann Beil und Tobias Moretti angeboten. Der Name der neuen „Jedermann“-Buhlschaft wurde noch nicht verraten. Eva Herzig übernimmt die Rolle der Frau des Schuldknechts, Nikolaus Rucker spielt Gott.

In dem von Konzertchef Florian Wiegand präsentierten Musikprogramm befasst sich die Ouverture spirituelle 2016 mit der geistlichen Musik der ostkirchlichen Christen - ein Schwerpunkt, der durch die aktuelle politische Lage eine besondere Aktualität erfahren habe. Im Zuge der Feiern anlässlich der 200-jährigen Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich wird die „Missa Salisburgensis“ von Heinrich Ignaz Franz Biber im Dom aufgeführt.

Zu Gast in Salzburg sind u.a. das Concertgebouworkest Amsterdam, die Filarmonica della Scala, das Cleveland Orchestra und das Gewandhausorchester Leipzig. Den Komponisten Friedrich Cerha und György Kurtag, die 2016 ihren 90. Geburtstag feiern, werden ebenso wie Thomas Adès Schwerpunkte gewidmet.

Daniel Harding dirigiert die Uraufführung des Auftragswerks „Halleluja - Oratorium Balbulum“ von Peter Eötvös durch die Wiener Philharmoniker. Der 175. Geburtstag des Mozarteumorchesters Salzburg wird besonders gewürdigt. Im Kinder- und Jugendprogramm wird 2016 u.a. die Kinderoper „Die Feenkönigin“ angeboten.

Die Salzburger Festspiele 2016 bieten 192 Aufführungen in 41 Tagen an 14 Spielstätten. Das Gesamtbudget (60,54 Mio. Euro.) und die Vorstellungszahl ist gegenüber 2015 leicht gestiegen, die Anzahl der Neuinszenierungen (je drei in Oper und Schauspiel) ist gleich geblieben. 2016 werden 230.750 Karten zwischen 5 und 430 Euro aufgelegt.

Ab 2017 ist Markus Hinterhäuser als Intendant und Bettina Hering als Schauspielchefin für das künstlerische Programm verantwortlich. Rabl-Sadlers derzeitiger Vertrag endet nach den Festspielen 2017. Auf Prognosen, ob Kurtags ursprünglich schon für 2013 angekündigtes „Endspiel“ 2017 kommen werde, wollte sich das Direktorium nicht einlassen. „Es geht Kurtag gut, er komponiert, er arbeitet - und soweit ich es weiß, hat er 1 Stunde 40 komponiert“, sagte Bechtolf auf Nachfrage. „Das Anstrengende ist aber die Instrumentierung, davon hat er 40 Minuten, da arbeitet er daran - und er lässt sich von niemandem drängen, nicht einmal von Alexander Pereira.“

(S E R V I C E - Salzburger Festspiele, 22. Juli bis 31. August 2016, www.salzburgerfestspiele.at)