Osttirol

Wahlkampf mit Struktur oder ohne

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Partei-Organisationen reichen von dichten Strukturen bis zu losen Gruppen. Das Wahlergebnis ist nicht immer ein Abbild des Aufwands.

Von Catharina Oblasser

Lienz –Die ÖVP hat in Osttirol das dichtmaschigste Netz an einzelnen Ortsparteien. In 27 der 33 Gemeinden gibt es eine, informiert Bezirksgeschäftsführer Charly Kashofer. Ausnahmen sind Gaimberg, Prägraten, Schlaiten, St. Jakob i. D., Matrei i. O. und St. Johann i. W. Wie sehr sich der Aufwand lohnt, lässt sich an den Ergebnissen der letzten Gemeinderatswahl 2010 nicht eindeutig ablesen. Denn viele der angetretenen Listen gehören zwar dem schwarzen Lager an, deklarieren sich aber als Namens- oder Bürgerlisten. Fakt ist, dass die ÖVP in 28 der 33 Gemeinden den Bürgermeister stellt. Nicht abrufen konnten die „Schwarzen“ dieses Potenzial bei der Landtagwahl 2013. Keine 50 Prozent wählten da in Osttirol die Volkspartei.

Die SPÖ setzt mit Lienz, wo sie auch die Bürgermeisterin stellt, einen Schwerpunkt. Neben der Stadtpartei gibt es nur noch in Dölsach eine eigene Ortspartei – nicht jedoch in Leisach, trotz des SP-Bürgermeisters Dietmar Zant. Weiters stehen in sechs Talbodengemeinden und in Sillian sowie Heinfels „rote“ Ansprechpartner zur Verfügung, so Bezirksgeschäftsführer Andreas Hofer. Bilanz der SPÖ: zwei Bürgermeisterposten und 16 Gemeinderatssitze. Bei der Landtagswahl gab es 14,2 Prozent.

Keine Orts-, sondern Regionalgruppen mit eigenem Statut gibt es bei Osttiroler FPÖ, erklärt Bezirksobmann Josef Oblasser. Und zwar in Lienz und Umgebung, im Oberland sowie im Defereggen- und Iseltal. Die FPÖ stellt mit Nationalrat Gerald Hauser einen Bürgermeister und hat drei Mandate in Gemeinderäten. Ergebnis bei der Landtagwahl: knapp elf Prozent.

Die Grünen mögen es lockerer. Statt Ortsparteien gibt es lose Interessengemeinschaften. In Lienz besteht eine solche Gruppe, die bei der Gemeinderatswahl antreten will. Allerdings fehlt noch die Nummer eins der Liste, sagt Bezirkssprecher Thomas Haidenberger. In Matrei sind die Grünen da schon weiter, ein Listenführer soll aus der bestehenden Gruppe heraus gewählt werden. Zurzeit stellt die Partei zwei Gemeinderäte, bei der Landtagswahl kam sie auf knapp acht Prozent.

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Catharina Oblasser

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