Volleyball

Hypo Tirol bot dem Goliath die Stirn

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Das Hypo Tirol Volleyballteam musste sich Champions-League-Titelverteidiger Zenit Kasan (RUS) 0:3 beugen. Vor 1500 Fans lag ein Satzgewinn mehr als nur in der Luft. Es war in jedem Fall eine Show.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Träume können beim Hypo Tirol Volleyballteam fliegen, selbst wenn sie gegen Zenit Kasan klarerweise aus sportlicher Sicht nicht in den Himmel reichen konnten. Aber das Match begann damit, dass ein ferngesteuerter Zeppelin unter dem Hallendach seine Runden drehte. Das war ein Geschenk, das Hypo-Manager Hannes Kronthaler zu seinem 50er im Sommer erhalten hatte.

Unter dem Netz war die Luft für den österreichischen Serienmeister gegen den amtierenden Champions-League-Titelverteidiger zunächst dünn. Es ging darum, Detailerfolge zu feiern, wie den ersten Punkt des Spiels (Soares), ein Service-Ass (Ropret) oder abgewehrten Satzball. An der Klasse der Russen rund um den kubanischen Superstar Wilfredo Venero Leon war nicht zu rütteln. Hypo stellt mit Libero Lukinhas zwar einen brasilianischen Militärweltmeister und mit Aufspieler Gregor Ropret einen slowenischen Vizeeuropameister, Russland gilt aber seit Jahren als echte Volleyball-Großmacht. Die Kasan-Truppe ist ja ca. 25 Millionen Euro schwer.

Auch im zweiten Satz fanden die Hypo-Akteure den Weg zu individuellen Highlights, sei es bei einer Serviceserie von Soares (von 9:15 auf 12:15) oder bei einem Block gegen Leon, den Hypos 32-jähriger Altspatz Douglas „Dougi“ Duarte da Silva in die „Magic Moments“ seiner Karriere einreihen wird. Auf einmal war Hypo dick da, kam auf einen Punkt heran und glich nach einem Sevicehammer von Soares gar auf 21:21 aus. Da schwappte die Welle auf die Ränge über, die Russen konterten im Finish des 2. Satzes aber trocken.

Hypo hatte dennoch Höhenluft geschnuppert, schien im dritten Satz (16:12-Führung) plötzlich Kurs auf einen großen Detailerfolg zu halten, ehe Kasan Leon retour aufs Feld beorderte. Es ging hin und her, vier abgewehrte Matchbälle, zehn Satzbälle, Zillertaler Hochzeitsmarsch über 40 Minuten Spektakel pur. Kasans fünfter Matchball saß, am Ende 38:40 und 0:3. Aber es war ganz großer Sport auch seitens von Hypo.